Autorin: Andrea WeberLesezeit 4 Minuten

Achtsamkeit üben – das Warum. Nehmen wir einmal an, Sie haben sich dafür entschieden, Achtsamkeit zu üben. Was ging dieser Entscheidung voraus? Welche Überlegungen haben dazu geführt? Oder anders ausgedrückt: Was ist Ihre Motivation? Vielleicht fallen Ihnen auf diese Fragen viele Antworten ein. Dann frage ich Sie: Was ist Ihre eigentliche Motivation? Was wollen Sie wirklich erreichen durch das Üben von Achtsamkeit? Halten Sie hier kurz inne und lassen Sie diese Fragen wirken.

Motivation – was ich wirklich will

Wenn Sie nicht genau wissen, was Ihre Motivation ist, können Sie sich diese Fragen immer mal wieder stellen und dadurch erforschen – ohne Druck – welche Antworten Sie finden. Sie können sich ja für eine gewisse Zeit den Übungen zuwenden und beobachten, wie es Ihnen damit geht. Es kann sein, dass Sie Ihre Antwort erst im Laufe Ihrer Übungspraxis finden. Manchmal kann sich durch diese Fragen auch herauskristallisieren, dass das Kultivieren von Achtsamkeit zum jetzigen Zeitpunkt doch nichts für Sie ist.

Zuviele Fragen?

Warum diese ganze Fragerei? Meiner Ansicht nach ist es wichtig, sich im Klaren darüber zu sein bzw. zu werden, was einen antreibt, etwas zu tun. Das regelmäßige Üben ist an sich schon eine Herausforderung und muss nicht noch zusätzlich durch eine vage Haltung ihr gegenüber erschwert werden. Diese kann das Üben dann immer wieder mit Gedanken wie „Was soll das Ganze?“ Oder: Soll ich das überhaupt machen?“ schwierig machen.

Goethe sagt dazu

Bis man sich verpflichtet hat, zögert man, läuft man Gefahr, einen Schritt rückwärts zu machen, ist man immer wirkungslos. Es gibt eine elementare Wahrheit, die auf alle Initiativen und Schöpfungen zutrifft und deren Unkenntnis zahllose Ideen und prächtige Pläne zugrunde richtet.

In dem Augenblick, in dem man sich unumstößlich verpflichtet, tritt auch die Vorsehung in Erscheinung. Alle möglichen Dinge ereignen sich, um einem zu helfen, die sich anderweitig niemals ereignet hätten. Ein ganzer Strom von Geschehnissen entfließt der Entscheidung, beschwört alle möglichen unvorhergesehenen Vorkommnisse, Zusammentreffen und materielle Hilfe zum eigenen Vorteil herauf, wovon keiner sich hätte träumen lassen, dass ihm das je geschehen würde.
Was Du Dir auch immer vorstellen kannst, kannst Du auch tun.

Fang an, jetzt gleich!  (Johann Wolfgang von Goethe)

Andrea Weber