Autorin: Dr. Kathrin Brodowski  •  Lesezeit 3 Minuten

Dankbarkeit

Der Jahreswechsel liegt schon wieder mehr als 4 Wochen zurück und Weihnachten ist auch schon lange wieder ad acta. Kennen Sie das? Manchmal haucht noch jemand „frohes Neues“ und man realisiert, dass es doch noch gar nicht so lange her ist.

Alltag

Der Januar zeigte sich von seiner gewöhnlich kalten Seite und das nicht nur wegen der Temperatur, sondern auch wegen der Staus, der vielen Arbeit, der vielen neuen Rechnungen und vielem mehr. Die guten Vorsätze (so es denn welche gab) sind möglicherweise schon wieder etwas in den Hintergrund gerückt und das Leben ist wieder voll im Alltag angekommen. Alle Tage = Alltag.

Dankbarkeit – Wirkung

Hört sich wenig verlockend an, wenig aufregend und noch weniger lebenswert. Wie kann ich selbigen also dieses Jahr einmal anders gestalten? Dazu möchte ich Ihnen heute die Studie von Emmons & McCullough (2003) vorstellen. In einem Vergleich von 2 Probanden-Gruppen zeigte sich, dass die Gruppe Menschen, welche wöchentlich Dankbarkeit praktizieren, sich in ihrem Leben insgesamt besser fühlten und sich optimistischer in Bezug auf die nächste Woche fühlten – im Vergleich zu denjenigen, die über Herausforderungen oder neutrale Lebensereignisse berichteten.

Die Dankbarkeit – der Push

Ein weiterer Vorteil wurde im Bereich der persönlichen Zielerreichung festgestellt: Teilnehmer, die Dankbarkeitslisten führten, hatten eher einen Fortschritt auf dem Weg zu wichtigen persönlichen Zielen (akademische, zwischenmenschliche und gesundheitsbezogene) über einen Zeitraum von zwei Monaten im Vergleich zu Personen unter anderen experimentelle Bedingungen.

Die tägliche Dosis

Tägliche Dankbarkeits-Übungen führten zu einem höheren Anteil an positiven Zuständen der Wachsamkeit, des Enthusiasmus, der Entschlossenheit, der Aufmerksamkeit und der Energie im Vergleich zu einem Fokus auf Herausforderungen oder einem nach unten gerichteten sozialen Vergleich. Teilnehmer, die täglich Dankbarkeits-Übungen praktizierten, berichteten häufiger, jemandem mit einem persönlichen Problem geholfen zu haben oder einem anderen emotionale Unterstützung angeboten zu haben.

Dankbarkeit – Nebenwirkung

Zudem führte in einer Stichprobe von Erwachsenen mit neuromuskulärer Erkrankung 21-tägige Dankbarkeitsübungen zu einer höheren Anzahl von positiven Stimmungen, mehr Energie, einer optimistischeren Bewertungen des eigenen Lebens sowie einer besseren Schlafdauer und Schlafqualität im Vergleich zu der Kontrollgruppe. In dieser kalten, dunklen Zeit können wir also etwas Einfaches Tun, um das Leben wärmer und heller zu machen. Und wir können alle Tage mit einfachen Mitteln positiv gestalten. Durch Dankbarkeit werden Sie achtsamer in ihrem Leben, da Sie ihre Wahrnehmung schulen, probieren Sie es doch einmal aus:

3 Löffel täglich: morgens – mittags -abends

Einen Monat Dankbarkeits-Übungen:

  1. Schreiben Sie jeden Morgen oder Abend 3 Punkte auf für die Sie dankbar sind (Menschen, Privates, Berufliches)
  2. Seien Sie so konkret wie möglich, vermeiden Sie Verallgemeinerungen
  3. Sagen Sie jeden Tag mindestens 1 Menschen, dass Sie dankbar sind
  4. Sprechen Sie laut aus für was Sie dankbar sind und wiederholen Sie dies jeden Tag mindestens 10x

PS: Für die Autorin dauern der Januar bis März länger als alle anderen Monate, vielleicht kann diese Wahrnehmung durch Dankbarkeit verändert werden, Sie wird es probieren!