Autorin: Dr. Kathrin Brodowski  •  Lesezeit 4 min. 

Und wie war Ihr Montag?

Heute, ein Montag. Ich bin in die Woche gehastet. Mein Mitarbeiter ist krank. Ich hatte ein wichtiges Meeting mit meinem Chef um 11 Uhr und zwischendurch bekam ich auch noch einige Anrufe was alles geregelt werden sollte.

Gott sei Dank werde ich geatmet

Meinen Sie ich hätte eine Minute an meine Atmung gedacht. Ein Glück, dass ich von selber atme, ansonsten wäre ich heute morgen wohl wegen Sauerstoff-Mangel kollabiert.

Gegen 14 Uhr, da kam Sie mir in den Kopf – die Atmung und der Gedanke wie es mir gerade geht! Wie fühle ich mich, wie sitze ich, was denke ich und überhaupt: was mache ich gerade? Ich habe mich zentriert und das erste Mal heute meine Atmung wahrgenommen, das Ein- und das Ausatmen. Und ich habe kurz innegehalten und mich entschieden, dass der Rest der Woche im Einklang mit meiner Atmung stehen wird!

Stunden später

Wenn ich jetzt spreche und Ihnen schreibe (6 Stunden nach meinem hektischen Start in den Tag), dann bin ich in einer präsenten Anstrengung, schaue und achte auf meine Atmung, meine Ein- und Ausatmung mit den dazwischen liegenden Pausen und nehme wahr wie es mir gerade geht. Wie sitze ich, was fühle ich, wie spüre ich mich und was denke ich?

Wahrnehmung

Zusätzlich nehme ich mein Gegenüber wahr. Während sich zwischen uns eine Verbindung offenbart, erlaube ich mir wahrzunehmen wie das was ich sage bei meinem Gegenüber ankommt oder wie das was mein Gegenüber sagt bei mir ankommt. Und ich kann darauf eingehen, andere Worte wählen, lauter oder leiser werden und vieles mehr.

Zeit nehmen

Ich nehme mir Zeit. Ich reagiere nicht hektisch, sondern bin ganz konzentriert bei unserer Interaktion, denn eine Verbindung ist etwas kostbares, fragiles, etwas das leicht zu verlieren ist.

Heute keine Urteile – Gericht geschlossen

Ich urteile nicht. Ich nehme nur wahr. Was stärkt meine Verbindung zu meinem Gegenüber, was behindert die Interaktion, lähmt, stoppt oder lässt Sie freudig voranschreiten. Wie fühle ich mich jetzt gerade und im nächsten Moment, wie geht es mir?

Mitmachen

Machen sie doch mit und genießen auch sie ein neues Leben im Hier und Jetzt. Und wenn sie sich vielleicht wieder einmal verlieren sollten, dann wird dies nur kurze Zeit sein, da die Tiefe der Erfahrung sich einprägen wird. Freuen Sie sich darauf!

Die Autorin ist heute an diesem Montagmorgen unachtsam, mit Volldampf durch das Leben gerauscht. Abliefern, machen, schnell. Wäre nicht nach 4 Stunden eine innere Stimme erschienen, die sie leise fragte wie es Ihr heute geht. Und da wusste sie wieder – es geht darum jeden Tag wieder neu zu lernen.

Immer wieder den Anfängergeist zu begrüßen und zu lächeln …

Dr. Kathrin Brodowski