Autorin: Susanne Schönmetz  • Lesezeit 3 Minuten

Eine eigenständige spirituelle Praxis ist das Kernstück des Yogawegs. Doch leider ist es nicht immer einfach eine regelmäßige Yogapraxis in den Alltag zu integrieren. Man hat gute Vorsätze aber oft scheitert es an der Umsetzung. Mir geht es genauso. Es gibt vermeintlich immer etwas Wichtigeres zu tun als Yoga zu üben. Es bedarf eines hohen Maßes an Anstrengung und Bemühung dranzubleiben und nicht vorzeitig aufzugeben oder aber immer wieder von neuem zu beginnen.

„Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe!“ Götz Werner

Die Yogapraxis sollte aber kein weiterer Punkt auf der To-do-Liste werden! Die Zeit sollte ein Geschenk an uns sein und Freude machen. Müssen und Sollen prägt bereits unseren Alltag. Wenn wir Yoga und Meditation üben, dürfen wir dies mit Freude und mit Selbstmitgefühl angehen.

Verabredung mit mir selbst

Am besten du triffst eine Verabredung mit dir selbst, wie eine Verabredung mit einem guten Freund. Sei beständig und investiere jeden Tag in die Zeit um in dich hinein zu spüren und entscheide was du brauchst. An manchen Tagen sind vielleicht ein paar Sonnengrüße das Richtige, an anderen Tagen brauchst du Ruhe und eine Praxis die dich erdet und umsorgt. Mal möchtest du lange in Shavasana liegen oder deinem Atem lauschen, oder im Garten meditieren.

Keine Erwartungen – keine Ziele

Sei geduldig und praktiziere ohne Erwartung an ein Ergebnis. Lass deine Praxis einfach sein, lass sie kurz sein, lass sie meditativ sein, lass sie sanft sein, aber lass es auch eine körperliche Praxis sein, denn der Zugang zu unserem Geist erfolgt über den Körper.

Fester Bestandteil – Achtsamkeits-Übungen

Lass den Yoga auch zu einem festen Bestandteil deines Lebens, deines Alltags werden. Du kannst die Aufmerksamkeit auf den Beginn eines neuen Tages richten, auf die Körperhaltung, darauf wie du gehst und stehst, wie du isst, wie du atmest oder wie du deinen Mitmenschen begegnest. Du kannst dich selbst beim Leben beobachten und wahrnehmen, was du denkst und fühlst. Schon beim Aufwachen kannst du dich auf deinen Tag einstimmen. Begrüße den Tag mit Freude und einem Lächeln und sage ja zu diesem neuen Tag. Frage dich: Was wird dir dieser Tag bringen? Wie willst du allem was kommt, den Menschen und der Welt begegnen? Oder mache noch im Bett eine kleine Spür-Reise durch deinen Körper und beobachte wie dein Atem fließt. Bevor du abends einschläfst, mach dir deinen Tag noch einmal bewusst. Nicht nur was alles war, auch wie du es empfunden hast.

Nimm DREI

Nimm dir immer wieder Zeit für 3 bewusste Atemzüge. Wenn du bewusst beim Atem bist, bringt dich das zu dir selbst und ins Jetzt. Unterbreche immer mal wieder deine Alltagsroutine und frage dich „was ist jetzt?“ Schaffe dir regelmäßig kleine Pausen, um ganz bei dir selbst anzukommen. Dies kannst du immer und überall machen, im Liegen, wenn du am PC sitzt oder im Stehen und Gehen. Wie fühlt sich dein Körper gerade an? Wo im Körper spürst du deinen Atem am deutlichsten? Wie empfindest du den Atem? Wie fühlst du dich im Moment? Ist es hinter deiner Stirn gerade chaotisch oder aufgeräumt? Was beschäftigt dich? Was treibt dich um? Wie fühlt es sich an ganz bei dir zu sein, ganz im Jetzt zu sein?

Präsenzpunkte

Suche die Stelle in deinem Leben auf, wo du bereits präsent bist und beginne dort mit deiner ganz persönlichen spirituellen Praxis. Es kann alles sein. Fühle dich frei mit dem zu Beginnen was dich ruft – aber tue es!

Susanne Schönmetz