Autorin: Sibylle Schiller  • Lesezeit 6 Minuten

Ghee – das Gold der Ayurvedaküche. Ich werde von meinen Kunden oft gefragt, was ist Ghee und ist das nicht kompliziert es selber herzustellen? Für mich hat die Herstellung von Ghee auch etwas mit Meditation zu tun, denn ich muss dabei bleiben, da es sehr leicht anbrennt. Es ist wunderbar, wenn der Duft von frisch gekochtem Ghee durch das Haus zieht. Für mich ist das Frieden pur.

Aber was ist das überhaupt – Ghee?

In der Küche

Ghee ist geklärte und gereinigte Butter, die zum Beispiel in der Küche sehr gut zum Kochen, Braten, Frittieren verwendet werden kann.

Ayurveda

Der Ayurveda sagt, Ghee ist eines der wirkungsvollsten Rasayanas (Verjüngungsmittel). Ghee gleicht alle drei Doshas und damit auch alle 5 Elemente (Erde, Feuer, Wasser, Luft und Raum) durch seine kühlende Eigenschaft wirkt es ganz besonders auf das Dosha Pitta (Feuer und ein wenig Wasser).

Ghee – innen und außen

Es wirkt auf so vielfältige Weise, es reguliert unser Verdauungsfeuer, stärkt unsere Sehkraft (Pitta), macht Narben weicher (durch Einreiben), fördert den gesunden Schlaf und verjüngt unser Gewebe. Es ist ein richtiger Allrounder. Ghee schärft das Gedächtnis, stärkt die Abwehrkräfte und kühlt den Geist. Wir verwenden Ghee zum Beispiel bei der ayurvedischen Fußmassage, hier wirkt es wunderbar ausgleichend für das Dosha Vata (zum Beispiel: Unruhe, schlechter Schlaf).

Und noch mehr

Im Ayurveda gibt es viele medizinische Zubereitungen die Ghee als Grundlage haben. Bei diesen sogenannten medizinierten Ghees wird es als Transportmittel genutzt, zum Beispiel um die Blut-Hirnschranke besser zu überwinden; z.B. bei Brahmi-Ghee als Hirntonikum.

Ob es wirkt? Und wie es wirkt!

Diese Wirkung entsteht durch die Art der Herstellung. Die Butter wird durch langsames Köcheln so lange gereinigt bis es frei von Wasser, Milcheiweiß und Milchzucker wird. Es entsteht ein einzigartiges Produkt, das sehr leicht verdaulich und vom Darm mühelos aufgenommen wird.

Welche Butter darf verwendet werden?

In Indien wird Ghee aus Joghurt hergestellt, das heißt es findet ein bakterieller Gärungsprozess statt, der ihre Eigenschaften beeinflusst. Auch bei der Herstellung der Sauerrahmbutter findet ein Gärungs- oder Säuerungsprozess statt. Also kommt die Sauerrahmbutter der traditionellen Herstellung am nächsten. Bitte beim Kauf auf die Bioqualität achten – auch dass keine Zusatzstoffe wie zum Beispiel Salz enthalten sind.

Das Beste zum Schluss!

Das Rezept

  • 500 Gramm Sauerrahmbutter (Bioqualität)
  • 1 großer Eisentopf (so dass beide Butterstücke nebeneinander Platz haben)
  • Butter schmelzen lassen, Temperatur zurückschalten
  • Butter ca. 45 – 60 Minuten köcheln lassen, bei absolut niedriger Temperatur
  • Es setzten sich am Topfboden Kristalle ab und an der Oberfläche bildet sich heller Schaum, der nicht abgeschöpft werden muss. Die Mitte ist jetzt ganz klar.

Bitte nicht umrühren!

Das Ghee über ein Sieb und Mulltuch absieben, am Besten in einen großen Keramiktopf, alternativ ein Honigglas, danach abdecken mit einem Teller oder Deckel. Ghee wird bei Zimmertemperatur aufbewahrt und hält sich über Wochen und bei richtiger Zubereitung sogar Monate.

Machen Sie es selbst und wenn Sie möchten vergleichen Sie es mit gekauftem Ghee aus dem Bioladen. Sie werden es riechen und schmecken – ihr Selbstgemachtes ist um Welten besser – denn es steckt eine gehörige Portion ihrer Energie und Achtsamkeit drin!!!

Gesundheit? – Achtsamkeit?

Sie werden sich jetzt vielleicht fragen, was dies mit Achtsamkeit zu tun hat – ganz einfach! Gesund sein und gesund bleiben hat in erster Linie mit Ernährung zu tun – und zwar mit achtsamer Auswahl dessen was ich zu mir nehme und was es mit mir tut..

Ghee – das Gold der Ayurvedaküche – viel Freude beim Zubereiten!

Sibylle Schiller