Autorin: Sibylle Schiller •  Lesezeit: 5 Minuten Artikel auch als Podcast •


Der Frühling – Vasanta – von Ende Februar bis Ende April

Wie bereits beschrieben herrscht im späten Winter die Gewebe-Aufbauphase. Deshalb können wir dafür sorgen, dass in dieser Zeit unser Gewebe richtig aufgebaut und versorgt wird. Unter anderem sammelt sich jetzt Kapha an. Bei steigenden Temperaturen im Frühling verflüssigt sich das angesammelte Kapha. Es ist im Brustkorb und Kopf angesiedelt. Es entstehen Störungen wie Frühjahrsmüdigkeit, Trägheit und Erkältungskrankheiten mit viel Schleim. Die 6 ayurvedischen Jahreszeiten

Was können wir tun?

Machen wir einen Frühjahrsputz! Durch Verzicht auf schwere, ölig-fettende, saure und süße Nahrungsmittel. Auch der Tagesschlaf fördert die Akkumulation von Kapha. Viel Bewegung an der frischen Luft sowie anregende Massagen helfen, wie auch Gewürze die unser Verdauungsfeuer pushen! (Langer Pfeffer, Kreuzkümmel, der Allrounder Ingwer, Kurkuma etc.) Trinken sie viel abgekochtes Wasser – warum? (siehe Artikel … Wasser Marsch). Unterstützen sie den Reinigungsprozess auch durch individuelle Reinigungstage – viel Wasser trinken und Reis essen. Und nicht vergessen! Achten sie ganz bewusst auf die Schönheit der erwachenden Natur!

Der frühe Sommer – Grisma (von Ende April bis Ende Juni)

Steigen nun die Temperaturen noch mehr an, wärmt die Sonne durch ihre Strahlen unser System – dadurch kommt es zu Feuchtigkeitsverlust. Jetzt steigt unser inneres Feuer langsam an!

Was können wir tun?

Dieses wachsende innere Feuer können wir wiederum durch natursüße, ölig-fettende Speisen ausgleichen (zum Beispiel Mangolassi, Melone, Gurke, Fenchel, Koriander, Avocado oder Okra). Insbesondere der Verzehr von Ghee ist empfehlenswert. Reduzieren Sie saure, salzige und scharfe Nahrung. Auch sollte die Nahrung nicht zu heiß genossen werden. Seien Sie vorsichtig mit Alkohol, er wirkt sauer und erhitzend im Körper! Jetzt sind die Nächte wieder kürzer, daher ist ein kurzer Mittagsschlaf erlaubt – Ausnahme: Kapha-Konstitution oder Kapha-Störung. Genießen Sie auch hier kühle Waldspaziergänge.Die 6 ayurvedischen Jahreszeiten

Der Spätsommer – Varsa (von Ende Juni bis Ende September)

Sommerzeit ist Pittazeit! Je höher die Temperaturen, umso mehr erhöht sich unser Dosha Pitta (Feuer und etwas Wasser). Die Sonne strahlt von außen und schwächt so unser Verdauungsfeuer (Agni). Dazu kommt, dass wir in der heißen Jahreszeit gerne Salat, kalte Speisen (Rohkost) sowie kalte Getränke und vermehrt Grillfleisch (heiß und sauer) essen – dies vorwiegend abends.

Was können wir hier tun?

Weiterhin kühlende Speisen zu uns nehmen, die Pitta reduzieren. Sie helfen die Hitze auszugleichen. Bitterer, lauwarmer Salat darf im Hochsommer mittags, wohl dosiert und mit genügend verdauungsfördernden Gewürzen und vielen Kräutern genossen werden. Da Salat im Ayurveda als schwer verdaulich gilt (weil kalt, trocken, rau) ist es auch wichtig den Salat dann zu essen, wenn unser Verdauungsfeuer am stärksten ist. Auch lauwarmer Salat kann ein Hochgenuss sein! Probieren Sie gedünsteten Chicoree, Radiccio mit Olivenöl oder Ghee und Zitrone. Oder sie essen die wunderbare Artischocke gekocht mit Artischockendip in Zitrone und Olivenöl! Die 6 ayurvedischen Jahreszeiten

Seien Sie einfach kreativ!

Essen Sie leicht verdaulich und sie werden merken, wie Ihr Verdauungsfeuer entlastet wird und sie sich im Sommer rundherum wohl fühlen! Die richtigen Sommeröle sind Ghee, Olivenöl und Kokosöl. Vermeiden Sie auch exzessive körperliche Anstrengung bei großer Hitze! Vor allem Menschen mit Pitta-Konstitution sollten hier achtsam sein! Kühlend wirken Rosenwasser – für die Augen und den Kopf). Kühlend und dekorativ sind auch Perlen direkt auf der Haut getragen!

Es gibt zu jeder Jahreszeit natürlich wettertechnische Ausreißer. Passen Sie sich einfach an die Gegebenheiten an!

Ihre Sibylle Schiller