Autorin: Sibylle Schiller • Dauer: 5 Minuten  


Ayurveda – Alltags- und Lebensgestaltung als Präventivmaßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit (Teil 1)

Vorab eine kurze Erläuterung des Begriffes Ayurveda. Er stammt aus dem Sanskrit und setzt sich aus AYUS =Leben, Langlebigkeit und Veda=Wissen zusammen. Ein ganz wichtiges Ziel im Ayurveda ist die „Gesundheit der Gesunden“ zu erhalten und die „Krankheit der Kranken“ zu heilen. Es ist viel leichter und einfacher die Gesundheit zu erhalten als Krankheit zu heilen. Ayurveda gibt uns dazu viele Bausteine mit, die wir in unseren Alltag einbauen können.

Versuchen Sie es spielerisch und ohne Zwang und lassen Sie so Ayurveda Stück für Stück in Ihr Leben. Wie? Ayurvedische Hygiene

Tagesroutine

Veranschaulichen möchte ich es damit, Ihnen einen Teil der ayurvedischen Tagesroutine (auf Sanskrit „Dinacarya“) näher zu bringen. Dieser Teil der Morgenroutine reinigt und schützt die oberen Atemwege, die wir auch als Prana-Vaha-srotas (Kanäle zum Transport des Atems und Prana) bezeichnen. Die Einhaltung dieser Routine hilft ihnen ihre innere und äußere Harmonie zu erhalten – der Körper reinigt sich und ihr Geist wird belebt.

Let’s go:

  • wenn möglich: stehen sie vor Sonnenaufgang auf
  • erfrischen sie Ihr Gesicht mit kaltem Wasser und klopfen sie sanft Ihre Stirn, Augen, Schläfen, Wangen, Nasenflügel und ihr Kinn ab – Hallo wach! Ayurvedische Hygiene
  • trinken Sie 1-2 Gläser warmes Wasser – ich mag es sehr gerne so warm wie möglich – auch hier gibt es Temperaturunterschiede für die verschiedenen Doshas (Vata und Kapha gerne wärmer – bei Pitta lauwarm)
  • morgendlicher Stuhlgang: versuchen Sie wenn möglich zur gleichen Zeit morgens Ihren Darm zu entleeren
  • reinigen Sie Ihre Zunge durch Schaben. Das ist ein ganz wichtiger Teil der täglichen Hygiene, denn Ihre Zunge gibt unter anderem Aufschluss darüber, wie es um Ihre Verdauungskraft steht. Haben Sie den Geschmack des Abendessens noch auf der Zunge? Dann lassen Sie am besten das Frühstück aus und trinken stattdessen heißes Wasser bis zu ihrer nächsten Mahlzeit. Damit bringen Sie Ihr überlastetes Verdauungsfeuer wieder in Schwung. Sehr wichtig: es werden auch Abfall- und Giftstoffe sowie Krankheitskeime von der Zunge entfernt.

Ölziehen – Gandusha

Nehmen Sie einen Esslöffel kaltgepresstes und ökologisch hergestelltes Sesam- oder Olivenöl, im Sommer eignet sich auch wunderbar Kokosöl und ziehen sie es ca. 10 Minuten durch die Zähne, anschließend ausspucken (am Besten in eine Papierserviette damit das Abwasser nicht so sehr belastet wird) Spülen Sie mit einem Glas Wasser den Mund nach um den Geschmack wegzunehmen.

Das Ölziehen stärkt bei regelmäßiger Anwendung das Zahnfleisch, regt das Verdauungssystem an, reguliert Trockenheit im Mund und lindert Entzündungen durch spezielle Kräutermischungen.

Nasenspülung – Nethi

Die Nasenspülung mit Salzwasser reinigt die Nasennebenhöhlen von Pollen und anderen Erregern. Durch die Spülung wird auch Schleim (Kapha) entfernt. Danach dürfen wir jedes Nasenloch mit einem Tropfen Ghee oder Sesamöl einölen. Damit schützen wir unsere Schleimhäute. Fremdkörpern (Allergene, Bakterien und Viren) wird es schwerer gemacht sich einzunisten.

Die beschriebene Morgenroutine, von der ich jetzt nur einen Teil erwähnt habe, geht weit über das morgendliche Duschen und Zähneputzen hinaus. Durch den achtsamen morgendlichen Umgang mit uns selbst – gerade in dieser Zeit – fördern und stärken wir nicht nur unsere Gesundheit, sondern stellen auch den Kontakt zu unserem Körper her. So kommen wir in Verbindung mit der Dreieinigkeit „Körper-Geist-Seele“. Ayurvedische Hygiene

Tue Deinem Körper Gutes, damit Deine Seele Lust hat darin zu wohnen“ – Teresa von Avila

Bleiben Sie achtsam und gesund.

Ihre Sibylle Schiller