Autorin: Andrea Weber • Dauer: 4 Minuten  


Der Mond im Fenster – eine kleine Unterhaltung:

  • Claudia: Wie oft hast du schon dein Leben entschleunigen wollen, weil dir alles zu viel war, du nicht mehr zur Ruhe kommen konntest? Nun kannst du es verwirklichen.
  • Hans: Na ja, jetzt passt es mir nicht rein. Jetzt möchte ich was erleben, möchte mich lebendig fühlen können.
  • Claudia: Heißt das, du bist nicht lebendig, wenn du keinen trubeligen Tag hattest?
  • Hans: Sicher lebe ich, aber …
  • Claudia: Ja? …

Wünsche – Vorstellungen – Wirklichkeit

Die Sehnsucht nach Entschleunigung in Zeiten eines scheinbar pausenlosen Arbeitsalltags. Und dann, wenn verfügbar, nichts damit anfangen können, weil man in seinem Arbeitsalltagsmodus stecken bleibt und das Umschalten in einen anderen Modus nicht gelingt.

Man ist nicht zufrieden mit dem ganz normalen Alltags-Rhythmus, obwohl er auch seine Annehmlichkeiten bereithält und auch nicht, wenn der Rhythmus etwas gemächlicher wird und die ersehnte Ruhe einkehren könnte. Der Mond im Fenster

Eintauchen – Mitschwingen

Wie wäre es, in den jeweiligen Rhythmus einzutauchen und mitzuschwingen und dadurch ganz im jeweiligen Augenblick ankommen. Denn nur dadurch offenbart dieser all seine Facetten. Und dann ganz allmählich beginnen, den Rhythmus mitzugestalten in der Weise, die einem entspricht? Oder was hindert daran?

Eintauchen in das Leben selbst, so wie es sich entfaltet und alles wahrnehmen. Um dann überhaupt erst dazu fähig zu werden, zu entscheiden, was zu tun ist in Einklang mit dem eigenen Wertesystem, um ganz zu leben. Der Mond im Fenster

Mond im Fenster

Ryokan, ein Zen-Meister des 18. Jahrhunderts schrieb: „Vom Dieb zurückgelassen – der Mond im Fenster“  Und er beschreibt damit die Wahrnehmung eines Augenblicks in einer einfachen Art und Weise.

Andrea Weber
(Fachärztin für Allgemeinmedizin) Was macht all dies?