Autor: Thomas Schönmetz • Dauer: 4 min. plus 15 min. für die Übung


Liebe Leserinnen und Leser,

gerade in dieser Zeit ist dieser Titel mehr als aktuell. So lange der eigene Körper und das ganze „Drum-Herum“ funktioniert, ist ja „eigentlich“ alles prima. Gesundheit passt, Job passt, Partnerschaft, Familie, Hobbies und Freundeskreis – alles passt – alles in Balance. Wenn die Angst kommt

Doch was kann ich tun, wenn dieses „RUNDUM WOHLGEFÜHL“ aus dem Gleichgewicht gerät?

Ein ideales Beispiel ist die aktuelle Viren-Situation. Ein Virus schleicht sich in unsere gesellschaftliche Mitte und bringt vieles aus dem Gleichgewicht. Schlagartig prasseln Massen an Informationen auf einen ein – gedankliches Durcheinander entsteht. Zu dem gedanklichen Durcheinander gesellt sich plötzlich Angst – Angst um die eigene Gesundheit, Angst um die Gesundheit der eigenen Familie, Angst um den Arbeitsplatz, Angst um die Finanzen, Angst vor der Zukunft … Angst macht sich mehr und mehr breit.

Kontrollverlust

Ein Erdbeben an Meinungen rund um „diese spezielle Situation“ lassen Ängste wachsen. Was passiert? Ängste reißen den Menschen aus seiner Mitte, Ängste wirbeln einen von links nach rechts. Man ahnt nur noch wo oben und unten ist und kennt den Unterschied zwischen vorn und hinten kaum mehr – kurzum: man verliert die Orientierung, die Kontrolle. Wenn die Angst kommt

Ist Angst etwas Böses?

Nein! Angst ist grundsätzlich nichts Böses. Es gibt keinen Menschen, der frei von Angst ist. Angst rettet uns ständig das Leben, wenn wir auf der Straße nach rechts und links schauen, uns im Auto anschnallen, uns auf einem steilen Weg am Geländer festhalten, bei Sturm nicht aus dem Haus gehen oder nachts die Haustür abschließen. Ohne dass es uns immer bewusst ist, führt uns Angst durch die Gefahren des Lebens. Doch sie kann auch ein grösseres Ausmaß annehmen und schnell krankhaft werden.

Doch wie kann ich solch einer Achterbahn der Orientierungslosigkeit entkommen. Wenn die Angst kommt

Der Angst entkommen?

Betrachten wir die Achtsamkeits-Thematik, so stellt sich die grundlegende Frage, ob ich einer Angst überhaupt „entkommen“ muss. Entkommen hat etwas von Flucht. „Begegnung“ wäre sicherlich ein besserer Ansatz, denn wir wollen die Angst ja nicht komplett ausschalten. Achtsamkeit möchte den Weg der Begegnung. Lernen mit Angst gut umzugehen – sie einerseits zu nutzen – aber andererseits sich nicht von ihr beherrschen zu lassen.

So bringen sie die Achterbahn zum halten. Wenn die Angst kommt

In der Achtsamkeit sind das Spüren, das Hören, das Fühlen, das Denken, das Sehen und das Atmen große Themen. Immer wieder stellt man sich in Übungen u.a. folgende Fragen:

  • Was spüre ich?
  • Was höre ich?
  • Was fühle ich?
  • Was denke ich?
  • Was sehe ich?
  • Was nehme ich wahr?

Eine dieser Übungen ist die „Meditation mit allen Aspekten“. Aus meiner Sicht eine sehr wertvolle Übung – ich selbst mache sie sehr gerne. Diese Übung zeigt einem Vieles – auch Angst und wie eine Angst auf einen wirkt. Und genau darum geht es. Es geht darum, was Ängste mit einem machen?

Die Übung wird im Sitzen durchgeführt. Sie können sich dabei auf den Boden setzen, im Lotussitz oder im Schneidersitz. Sie können auch eine Meditationsbank nehmen oder sie setzen sich einfach auf einen Stuhl. Suchen sie nach einer bequemen Sitzhaltung … sie wird gerne wie folgt beschrieben: „bequem, aber dennoch würdevoll“.

Und damit sie jetzt nicht all zuviel lesen müssen, finden sie hier auch eine Audio-Anleitung. Sie benötigen für die Übung ca. 15 Minuten. Wenn die Angst kommt

Die Übung

Wenn es losgehen soll – einfach hier klicken – ÜBUNG STARTEN

Wenn sie diese einfache Art der Meditation immer wieder durchführen und kultivieren, dann werden sie mit allen Stürmen des Lebens zurechtkommen – sie werden lernen mit Not und Leid umzugehen, ohne sich gelähmt oder gänzlich hilflos zu fühlen. Und sie werden entdecken, dass Angst etwas durchaus hilfreiches in ihrem Leben sein kann.

Wie??? Sie haben keine Zeit??? Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn hat in den 70 Jahren das Achtsamkeits-Training MBSR auf den Weg gebracht. Er macht in einem seiner Bücher eine sehr spezielle Aussage zum Thema „Üben“.

„Ob du Zeit hast oder keine – ob du Lust hast oder keine ist völlig unwichtig – mach es einfach!“

Sie haben die Wahl.

Ihr Thomas Schönmetz