Autorin: Dr. Kathrin Brodowski  • Dauer: 4 Minuten  


Was ist los?

In diesen Zeiten frage ich mich was eigentlich los ist mit dieser, unserer Welt. Der Amazonas und viele andere Wälder/Bäumer werden abgeholzt, das Klima erwärmt sich immer mehr und doch erscheint es vielen immer noch sehr weit weg. Die politische Situation in vielen Ländern ist angespannt, die Verantwortung wird oftmals anderen zugeschoben.

Gemeinsamkeit

Gemeinsamkeit ist ein selten gewordenes Wort. In sozialen Medien herrscht im Gegensatz zu früher, ein gefühlt immer rauer werdender Ton. Es ist eine gefühlt zerrissene Welt und Corona hat vieles noch komplizierter gemacht. Kurzarbeit, Existenzängste, mangelnde Schulbildung für Randgruppen unserer Gesellschaft. All das verändert uns uns. Zerrissene Zeit – zerrissener Mensch

Leise und langsam

Manche können ihr Studium nicht antreten, andere finden keinen Ausbildungsplatz oder sie sind sich unsicher wie lange die Firma noch existiert. Kulturschaffende – unser Rückgrat der Gesellschaft bekommt nur limitiert Unterstützung. Wir leben in Zeiten von großen Veränderungen. Es geschieht alles so leise und langsam, dennoch stetig – dieser Wandel.

Zerrissene Welt – zerrissener Mensch

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich folgende Geschichte gelesen, welche ich sehr inspirierend fand (Autor unbekannt):
„Ein Vater arbeitet an seinem Schreibtisch. Da seine Frau für einige Stunden weg ist, darf der kleine Sohn bei seinem Vater im Arbeitszimmer spielen. Der Sohn ist dabei recht laut, doch der Vater möchte Ruhe haben. Er nimmt daher eine alte Zeitschrift und reißt ein Blatt heraus, auf dem eine Weltkarte abgedruckt ist. Die zerreißt er in kleine Stücke, gibt sie dem Sohn und sagt: „Hier hast du ein neues Puzzle. Setz einmal die alte zerrissene Welt wieder schön zusammen.“ Zerrissene Zeit – zerrissener Mensch

Und er hofft er habe nun eine Weile Ruhe für seine wichtige Arbeit. Aber der Sohn kommt nach kurzer Zeit und viel zu schnell für den Vater mit der zusammengesetzten Weltkarte wieder zurück. Der Vater staunt: „Wie hast du das gemacht?“ „Das war ganz einfach. Auf der Rückseite der Weltkarte war ein großes Bild von einem Menschen. Ich brauchte nur den Menschen zusammen zu setzen, dann war auch die Welt wieder ganz.“

Ich glaube mehr gibt es dazu nicht zu schreiben. Wie schaffen wir es, die Menschen – uns selbst – zusammen zu setzen, damit die Welt wieder „ganz“ wird?

Ihre Kathrin Brodowski