Autorin: Sibylle Schiller  • Dauer: 5 Minuten auch als Podcast


Agni- unser Verdauungsfeuer – Gut verdaut – leicht verdaulich erklärt. Im Ayurveda sind wir der Ansicht, dass alles was nicht verdaut werden kann, also Unverdautes, Krankheiten auslöst. In körperlicher sowie seelischer Form. „ Du bist, was Du verdaust!“ Nicht immer sind wir in der Lage gut zu verdauen, das hat mit äußeren Einflüssen zu tun, wie achtsam wir mit uns umgehen oder auch wie unsere innere Welt aussieht.

Da ist diese unsichtbare und doch bestehende Verbindung zwischen der Verdauung unserer Nahrung sowie der Verdauung von Informationen und Emotionen. Agni – Verdauungsfeuer

Was im Magen liegt

Einfacher ausgedrückt, die schwere Mahlzeit von gestern kann Ihnen genauso schwer im Magen liegen, wie das unangenehme Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten oder Kollegen. Auch unser Ärger oder unsere Wut darf ausgesprochen werden. Natürlich so, dass es nicht verletzend wirkt.

Zuständig im Ayurveda ist unser Verdauungsfeuer, auf Sanskrit Agni genannt (nach dem indischen Feuergott). Wir haben zwei Feuerstellen in unserem Körper, einmal im Magen für die körperliche Verdauung und im Kopf für die geistige Verdauung.

In den ayurvedischen Schriften wird ganz klar beschrieben, wie wichtig das Verdauungsfeuer für uns ist. Agni – Verdauungsfeuer

„Erlischt dieses Agni, so stirbt man,

arbeitet es richtig, so lebt man lange frei von Krankheit,

ist es gestört, so erkrankt man.

Daher wird Agni als die Wurzel (von allem) bezeichnet (Charaka-Samhita CI.XV3f.)

Was heißt das genau?

Achten Sie darauf, dass Ihr Verdauungsfeuer gleichmäßig und stetig brennt! Nicht zu viel, sonst bleibt nichts mehr für Ihren Gewebeaufbau und nicht zu wenig, sonst bleiben Ihnen unverdaute Reste, die Sie krank machen.

Einfache Empfehlungen – um Agni in Balance zu bringen

  • Trinken Sie über den Tag verteilt heißes Wasser oder Ingwerwasser – regt Agni an und entschlackt gleichzeitig
  • Essen Sie leicht verdauliche Mahlzeiten, das heißt kleine, warme Mahlzeiten. Durch das Vorkochen entlasten Sie Ihr Verdauungsfeuer
  • Essen Sie zu regelmäßigen Zeiten, nicht zwischendurch Naschen! Verdauen Sie erst!
  • Verwenden Sie Ghee zum Kochen, es entlastet!
  • Zu den Mahlzeiten nichts trinken! Es löscht das Verdauungsfeuer, denken Sie an ein Lagerfeuer, das durch Wasser gelöscht wird
  • Essen Sie in angenehmer Stimmung und schöner Atmosphäre, bewusst und achtsam. Macht einen Unterschied!
  • Nutzen Sie die achtsame und liebevolle Energie bei der Zubereitung Ihrer Mahlzeit
  • Verwenden Sie verdauungsanregende und ausgleichende Gewürze zum Kochen. Zum Beispiel Kreuzkümmel, Kurkuma, Ingwer und Bockshornkleesamen
  • Legen Sie ab und zu einen Fastentag ein mit heißem Wasser – geben Sie auch Ihrem Kopf eine Auszeit und gehen Sie offline
  • Viel Bewegung an der frischen Luft in der Natur – macht Ihren Kopf frei!
  • Üben Sie bewusstes Atmen (Pranayama) und Meditation –oder einfach nur still sitzen und Ihre Gedanken loslassen!

Im Yoga nutzen wir die Atemübung des leuchtenden Schädels „Kapalabathi“. Sie hilft uns einen klaren Kopf zu bekommen und unser geistiges Verdauungsfeuer anzuregen, indem sie die Schwere der Nacht aus dem Kopf vertreibt. Zusätzlich regt Kapalabathi unser körperliches Agni an und stärkt unsere Organe im Bauchraum! Agni – Verdauungsfeuer

Die Essenz

Ojas – welches uns jung, vital und gesund erhält, uns von innen Strahlen lässt – für unsere Immunkraft sorgt – uns geistig fit hält und für klare Gedanken sorgt! (siehe auch Artikel:  jung-vital-gesund) Stöbern Sie!

Beschenken Sie sich mit Achtsamkeit und Aufmerksamkeit – gerade in dieser ganz besonderen Zeit um gesund zu bleiben! Agni – Verdauungsfeuer

Ihre Sibylle Schiller