Autorin: Sibylle Schiller • Dauer: 6 Minuten • 


Pitta Menschen – Der Turbo unter den Doshas. In meinem letzten Artikel habe ich Ihnen die Vata-Persönlichkeit ein wenig näher gebracht. Während Vata-Menschen die Elemente Luft und Raum, in Form von Leichtigkeit und Lebensfreude symbolisieren, stehen für Pitta-Menschen die Elemente Feuer und ein wenig Wasser = pure Energie.

Sie haben ein sehr starkes inneres Feuer, Charisma. Sie sind mitreißend, können durch ihre Begeisterung motivieren. Im beruflichen Bereich finden wir sie in der Führungsebene oder auch im selbständigen Bereich. Unterordnung ist nicht angesagt für eine Pitta-Persönlichkeit. Das Beste ist gerade gut genug. Im Einklang mit sich und seinem Dosha ist der Pitta-Typ unschlagbar in seiner einzigartigen Anziehungskraft. Er schafft Lust und Laune auf mehr, mehr Arbeit, mehr Bewegung, mehr Erfolg. Immer weiter. Volle Kraft voraus. Pitta – der Turbo

Pitta-Menschen scheuen keine Diskussion oder Auseinandersetzung. Dreimal dürfen Sie raten, wer das letzte Wort in einer Diskussion hat. Ihre Gesprächspartner brauchen viel Geduld und Toleranz und manchmal auch ein sehr dickes Fell, ebenso die Fähigkeit fünf gerade sein zu lassen.

Was passiert?

Nimmt das Feuer überhand, besteht die Gefahr sich selbst zu verzehren oder zu verbrennen. Nicht umsonst ist ein wenig Wasser als Element zur Kühlung dabei. Wutanfälle und Aggressionen sind auf der psychischen Ebene mitunter das erste Ventil. Dazu gesellt sich meistens eine gewisse Verbissenheit und Sturheit verbunden mit einem Tunnelblick. Abschalten wird zur Unmöglichkeit. Eine Ruhelosigkeit und Rastlosigkeit tritt ein, die sie bis in den Schlaf verfolgt. Pitta – der Turbo

Der Körper sendet Signale die gerne überhört werden. Sodbrennen und wiederkehrendes saures Aufstoßen, Rötungen im Gesicht, Herz-Kreislaufprobleme sowie Entzündungen zeugen von zu viel Feuer. Er steht oftmals seinem Perfektionismus im Weg und betreibt Symptombekämpfung, anstatt Ursachenbehebung. Jetzt ist aus seiner strahlenden Persönlichkeit ein recht unangenehmer Zeitgenosse geworden, in dessen Umfeld die Gefühle und Bedürfnisse anderer schlichtweg übergangen werden. Pitta – der Turbo

Was tun?

Es ist für unseren Turbo hohe Kunst sich selbst achtsam zu beobachten und erste Anzeichen zu erkennen. Reizbarkeit, Ärger und Ungeduld verstärken sich. Der Körper ist übersäuert und verlangt nach mehr säuernden Lebensmitteln, wie Fleisch, Kaffee, Weißmehlprodukte, Alkohol und Zucker. Er würzt auch gerne super scharf. Zu seinen Favoriten zählen Chilli und Knoblauch.

Als Ausgleich eignen sich kühlende Speisen und Gewürze wie Melone, Mango, Kokos, Kartoffeln, Fenchel, Kardamom. Koriander und Minze wirken besonders gut. Eine gute Portion Salat darf auf dem Speiseplan von Pitta nicht fehlen. Er braucht Nahrung zum Beißen. Mit der geliebten Suppenküche von Vata wird er nicht glücklich. Von äußerer Hitze ist ebenfalls abzuraten: keine direkte Sonneneinstrahlung, gut gelüftete Räume, kühle Textilien wie Leine oder Seide. Schwimmen ist eine sehr geeignete Sportart, wegen dem Element Wasser. Um den Kopf freizubekommen, darf er gerne einen kurzen Sprint im kühlenden Wald einlegen. Pitta – der Turbo

Langfristig gilt das Prinzip der Mäßigung und das Vermeiden von Extremen. Er darf ruhig ein wenig lockerer werden und nicht immer nach der Höchstleistung streben. Eine ausdauernde und fordernde Yogastunde mit anschließendem Shavasana zur Belohnung – ganz wichtig, erst die Arbeit dann das Vergnügen! Shitali, die kühlende Atmung darf gelernt werden, sie braucht Konzentration und Aufmerksamkeit.

Welchen Partner braucht er/sie an seiner Seite?

Der Pitta-Mann braucht idealerweise eine sehr weibliche, ausgleichende Person an seiner Seite. Sie muss auf jeden Fall eine starke Persönlichkeit haben, denn sonst kann sie mit seinen emotionalen Ausbrüchen nicht umgehen. Die Pitta-Frau braucht einen zärtlichen und einfühlsamen, aber auch bodenständigen Menschen, der sie in ihrer Art respektiert und sie in ihrem erfolgreichen Job unterstützt. Pitta – der Turbo

Und nun?

Erkenne ich die Anzeichen, weiß ich was ich tun muss, um zurück in mein Gleichgeweicht zu kommen oder: „Die Lösung ist immer einfach, man muss sie nur finden.“ Alexander Solschenizy

Eure Sibylle Schiller