Autorin: Andrea Weber • Dauer: 4 Minuten • 


Zu-Frieden ? Auch bisher waren wir mit Krieg und kriegerischen Auseinandersetzungen konfrontiert, nur dass diese weiter entfernt stattgefunden haben und es dadurch leichter fiel, dies zu verdrängen. Nun erleben wir Krieg und Gewalt „vor der unserer Haustüre“.

Und wir können nichts tun, das diesen Krieg beendet. Wir erleben Ohnmacht, Hoffnungslosigkeit und Angst und können nur schwer damit sein. Ältere Menschen, die den letzten Krieg in Europa miterlebt haben, erzählen, dass sie immer noch unter ihren Erinnerungen leiden, die nun reaktiviert werden. Krieg verursacht unermessliches Leid über viele Jahre und auch über Generationen.

Heile Welt

Auch vor Ausbruch dieses Krieges gab es in unserer „heilen“ Welt Gewalt und sie ist weiter existent. Als Beispiele: die Gewalt gegen Frauen, die dazu führt, dass alle 2, 5 Tage eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner durch eine Gewalttat getötet wird. Die Gewalt gegen Kinder, die in vielen Formen auftritt und Gewalt gegenüber Schwachen, die sich nicht wehren können. Wir spüren die Macht, die in hierarchischen Strukturen liegt- manchmal direkt, manchmal indirekt vielleicht in unserem Berufsalltag.

Und wenn wir unsere Sprache untersuchen, fällt auf, dass auch dort Kampf stattfindet: wir kämpfen gegen Krankheiten, gegen Übergewicht und Ungerechtigkeit. Es sind übliche Formulierungen, wahrscheinlich oft unbewusst verwendet, die aber trotzdem ihre Wirkungen haben.

Und was hat dies alles mit Achtsamkeit zu tun?

  • Was die Sprache betrifft: Wenn wir ganz präsent sind während wir sprechen, können wir eher Begriffe wählen, die nicht aus dem kriegerischen Kontext stammen. Wäre ein Versuch wert, oder?
  • Wir können vielleicht wahrnehmen, wann und wie oft wir nicht in Frieden mit uns selbst sind. Wann wir zu-frieden sind; oder un-zu-frieden.

Thich Nhat Hanh sagte: „Friede beginnt damit, dass jeder von uns sich jeden Tag um seinen Körper und seinen Geist kümmert.“

Vielleicht könnte dies ein Anfang sein, um erst einmal in Frieden mit sich selbst sein zu können und im nächsten Schritt auch friedvoll anderen Menschen gegenüber. Wenn wir ganz präsent sind während wir sprechen, können wir eher Begriffe wählen, die nicht aus dem kriegerischen Kontext stammen und gewaltfreier kommunizieren. Wäre ein Versuch wert, oder?

Mögen wir in Frieden sein.

Ihre Andrea Weber