Autorin: Susanne Schönmetz • Dauer: 6 Minuten • 


Tadasana – der Berg. Wenn wir mit Yoga beginnen ist die Berghaltung oft eine der ersten Asanas die wir lernen. Sie ist die Grundhaltung aller Standhaltungen und schenkt uns Erdverbundenheit und Aufrichtung zu gleichen Maßen. Beginne deine Yogapraxis doch öfters mal in Tadasana und spür wie es deiner Asana Praxis zugutekommt.

Berghaltung

Die Berghaltung hat viele positive Wirkungen und es wäre schade, sie nur für wenige Atemzüge zu üben. Nehmen wir uns ein bisschen mehr Zeit für den Berg werden wir ruhiger, gelassener und erleben das Gefühl, dass uns so schnell nichts umwirft. Wir stehen fest und sicher im Leben. Wir lernen in unserem Körper geerdet zu bleiben auch in den Stürmen des Lebens. Wenn wir jedoch länger im Berg verweilen, sollten wir besonders darauf achten nicht hart zu werden oder zu erstarren. Die Haltung sollte stabil, ruhig und von entspannter Kraft sein, so als ob der energetische Körper uns von innen stützt und aufrecht hält. Tadasana – der Berg

Wenn die Temperaturen es zulassen probiere Tadasana im Freien aus und stell dich barfuß auf die Erde, Wiese oder Sand. Falls das nicht geht, spür einfach wie dein energetischer Körper seine Wurzeln durch deine Yogamatte und den Boden nach unten in die Erde schickt.

Haltung

Du baust die Haltung ganz achtsam von unten nach oben auf. Komm dazu in einen aufrechten Stand und stell deine Füße hüftgelenkbreit nebeneinander. Ein gutes Maß für den hüftgelenkbreiten Stand, ist deine Faust quer zwischen den Füßen. Jetzt sind deine Gelenke auf einer Linie ausgerichtet. Achte darauf, dass deine Füße parallel zueinanderstehen und spüre ob deine Fußknöchel dazu neigen nach innen oder außen zu kippen. Lass deine Aufmerksamkeit in die Fußsohlen sinken und lade sie ein sich an den Boden zu schmiegen. Nun drücke deine Fußballen in den Boden und heb die Zehen an und spreize sie auseinander. Tadasana – der Berg

Vielleicht kannst du wahrnehmen wie sich dabei auch deine Fußgewölbe aufspannen. Probiere, ob du deine Zehen einen nach dem anderen ganz entspannt wieder auf dem Boden ablegen kannst. Schiebe alle vier Eckpunkte deiner Fußsohlen in den Boden und versuche gleichzeitig dein Fußgewölbe zu aktivieren. Spüre wie dich diese Energie aufrichtet und du hochgewachsen stehst. Kreise ein wenig über deinen Füßen, schaukle ein wenig vor und zurück, bis du spürst, dass du deine Mitte gefunden hast. Lass deine Schultern entspannt nach hinten unten sinken und öffne deinen Herz Raum. Den Kopf richte so aus, dass dein Kinn parallel zum Boden ausgerichtet ist. Tadasana – der Berg

Erforschen

Nimm dir jetzt Zeit deinen Körper zu erforschen. Wie fließt dein Atem? Wie ist dein Gewicht in deinen Füßen verteilt? Kannst du die Mittelachse deines Körpers spüren? Fühlst du wie sich deine Wirbelsäule aus dem Becken nach oben streckt, während die Füße geerdet sind? Unterstützen dich deine Schultern darin deinen Herz Raum zu öffnen? Kann dein Kopf ganz frei und leicht auf deinem Nacken ruhen, ohne Verspannungen auszulösen? Bist du so entspannt, dass dein Körper permanent kleine Justierungen vornehmen kann um in Balance zu bleiben?

Wurzeln

Visualisiere, dass sich deine energetischen Wurzeln ganz tief nach unten in die Erde ausbreiten und lass diese Vorstellung eine Weile auf dich einwirken. Verbinde dich mit der ruhigen und stabilen Kraft der Erde. Stell dir vor diese Energie steigt durch deine Mitte nach oben bis zu deinem Scheitelpunkt und darüber hinaus. Öffne dich für die Energie des Himmels. Stell dir nun vor, dass ein Energiestrom vom Himmel durch deine Mitte hinabließt bis tief in die Erde hinein. Erfahre die Verbindung zwischen der Energie des Himmels und der Erde.

So in deiner Haltung angekommen, entspanne dich in ein offenes und weites Gewahrsein, das deinen ganzen Körper mit einbezieht. Falls du die Verbindung zu deinem Körper verlieren solltest, bringe deine Aufmerksamkeit zurück in deine Füße und spüre den Kontakt deiner Fußsohlen mit der Erde. Tadasana – der Berg

Vielleicht versuchst du es einfach mal mit fünf Minuten. Einfach nur stehen und erleben, wie es auf dich wirkt.

Ihre Susanne Schönmetz