Autor: Thomas Schönmetz • Dauer: 5 Minuten • 


Meditation ist … Was Meditation ist und nicht ist, darauf möchte ich heute eingehen, da es doch oft viele verzerrte Meinungen und Ansichten zu diesem Thema gibt.

GOOGLE sagt zum Thema Meditation:

„Beim Meditieren geht es um die Bündelung deiner Aufmerksamkeit. Indem du dich auf einen Gedanken, eine Empfindung, eine Emotion oder deinen Atem konzentrierst, fokussierst und beruhigst du deinen Geist. Das kann dir helfen, bestimmte Aufgaben zu erledigen oder ganz einfach deinen Alltag zu bestreiten.“

Achtsamkeitsmeditation ist ein salonfähiges Thema geworden. Auch die Medien berichten immer öfter darüber. Wissenschaftliche Studien haben den Nutzen gezeigt und viele Kritiker und Skeptiker zum Schweigen gebracht. Doch einige Vorurteile gibt es nach wie vor. Viele Vorurteile dienen häufig als Ausrede, um sich nicht mit der Praxis der Meditation zu beschäftigen. Welche Vorurteile und Meinungen sind das?

Meditieren bedeutet Nachdenken über sich selbst

FALSCH. Meditieren bedeutet, die Dinge sein zu lassen, wie sie sind – die Gedanken kommen zu lassen, ohne Reflexion oder Analyse zu betreiben. Während der Meditation interessiert uns der Inhalt der Gedanken nicht – es wird nichts bewertet. Man beobachtet sie einfach wie Wolken oder Blätter.

Meditieren heißt: abtauchen in eine andere Welt

FALSCH. Meditieren bedeutet, sich mehr und klarer mit der Außenwelt zu verbinden. Man stoppt eher das Um-sich-selbst-kreisen, verstärkt die Uneigennützigkeit und versucht, in Beziehungen präsenter zu sein.

Meditieren heißt: nichts zu denken

FALSCH. Es ist unmöglich, nichts zu denken. Man beobachtet wohlwollend seine Gedanken. Man sieht sie auftauchen und von alleine wieder verschwinden. Man lässt nicht zu, dass sie den Geist fluten oder mich Teil einer Geschichte oder eines Films werden lassen. Die Gedanken sind das Salz der Meditation. Es ist ein stetiger Wechsel zwischen Gedanken und stillen Momenten – so wie im richtigen Leben – mit dem Unterschied, dass ich es in der Meditation bewusst tue.

Zum Meditieren braucht man Stille und das Meer

FALSCH. Viele kennen die Klischeebilder vom Meer, dem Felsen und der Person, die dort im Lotussitz meditiert. Viele Menschen glauben, dass es nur so, oder so ähnlich geht. Man sollte Geräusche seiner Umgebung annehmen, die Realität akzeptieren, so wie sie ist. Natürlich unterstützt eine ruhige Umgebung die Meditation, doch sollte Meditation auch am Terminal 2 des Frankfurter Flughafens möglich sein.

Meditieren muss mit einem Retreat beginnen

FALSCH. Niemand muss in ein Retreat und niemand muss ins Kloster. Es ist besser, öfters ein wenig zu meditieren (kleine Zeiteinheiten). Daher sollte Meditation in den Alltag integriert werden. Hier findet man leichter einen kleinen Zeitraum für Meditationsübungen.

Meditation ist eine Entspannungsübung

FALSCH. Mit Meditation lernt man nicht, Verspannungen aufzulösen, sondern vielmehr sie ganz genau zu betrachten. Zweifelsfrei entsteht eine Art kurzfristiger Erleichterung oder Entspannung, wenn man so den Ursprung seiner inneren Konflikte loslässt.

Meditation bedeutet eine Art Religion anzunehmen

FALSCH. Meditation als Methode ist nicht konfessionell gebunden und offen für alle. Viele Anhänger verschiedener Religionen praktizieren Meditation und sehen darin keinerlei Widerspruch zu ihrem Glauben.

Zum Meditieren braucht man Talent

FALSCH: Besondere Eigenschaften oder Kenntnisse sind für die Meditation nicht erforderlich. Alle Menschen haben die Fähigkeit zu meditieren.

Meditieren ist nichts für unruhige Menschen

FALSCH: Es ist eher das Gegenteil der Fall: Unruhe zeugt vielmehr von dem Bedürfnis, seine Gedanken anzunehmen, seine Fähigkeit zur Aufmerksamkeit zu verbessern, mehr Klarheit in seinen Geist zu bringen und das ist das Herzstück der Meditation.

Man meditiert um Erleuchtung zu erreichen

FALSCH. In der Meditation gibt es weder Erfolg noch Misserfolg. Es gibt keine Ziele, keine Leistung und auch kein Ende. Jegliche Form von Erwartung ist aufzugeben, um sich nicht unter diesem Zwang zu verkrampfen. Manchmal erwartet man vielleicht einen gewissen Zustand tiefen Friedens, der Ruhe und der Klarheit, aber starke Erfahrungen sind nicht zwangsläufig das Ergebnis der Meditation.

Meditieren ist kompliziert und schwierig

FALSCH. Meditieren ist „entsetzlich“ einfach. Beispiel: Du machst eine Atemmeditation – dein Geist beginnt umherzuschweifen – du merkst das – du lässt das Umherschweifen vorbeiziehen – du richtest deine Aufmerksamkeit wieder auf dein Anfangsobjekt (Atembeobachtung). Und genau das wird wiederholt. Wichtig ist, in seinem eigenen Rhythmus vorzugehen und die positiven Auswirkungen dieser Übung nach und nach zu spüren.

Meditieren ist die Flucht vor dem Alltag

FALSCH. Ganz im Gegenteil! Man taucht tief in die Realität ein und richtet seine Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Augenblick. So entwickelt sich Klarheit, Ruhe, Gelassenheit über sich und seine Umgebung.

Und das wundervolle an der Medtation ist, dass man eine Wahl hat … man kann es tun und man kann es lassen … wie bei so vielen Dingen im Leben.

Ihr Thomas Schönmetz