Autorin: Antje Künstle • Dauer: 4 Minuten


Erstens kommt es anders … und Zweitens als man denkt. Wer kennt ihn nicht, diesen Spruch?!

Der Plan

Da bin ich ausnahmsweise mal perfekt vorbereitet für meinen Kurs und dann kommt mir unmittelbar davor ein spannendender Gedanke, der aber in eine komplett andere Richtung geht. Folge ich diesem Impuls und werfe mein schönes Konzept über Bord, ohne genau zu wissen, wo mich der Impuls hinführt oder halte ich am geplanten fest? Erstens kommt es anders

Sicherheit

Wir alle brauchen Sicherheit, dass die Welt so ist, wie wir glauben, dass sie ist. Dass Menschen so reagieren, wie wir sie kennen. Wir tun so, als wüssten wir, was uns in der Zukunft erwartet und machen entsprechende Pläne. Aber die Welt dreht sich und alles ist in Bewegung. Menschen verändern sich, oder ändern ihre Meinung. Das Leben ist ein Fluss, absolut nicht vorhersehbar. Und wir sind eingeladen, uns einzulassen, den Strömungen hinzugeben und mitzufließen. Erstens kommt es anders

Wenn wir stur an unserer Meinung, an unserem Vorhaben festhalten nehmen wir uns die Chance, etwas vollkommen Neues entstehen zu lassen.

Unsere Brille

Unser Verstand glaubt zu wissen. Und er bezieht sein Wissen aus Erfahrungen, Meinungen, Prägungen. Aber auch aus Verallgemeinerung, Glaubenssätzen und dem, was er gelernt hat. Daraus bastelt er dann ein Weltbild. Eine ganz persönliche Sichtweise auf das Leben. Man könnte auch sagen, es ist wie eine persönliche Brille, die man auf hat. Und durch diese Brille erfährt man die Geschehnisse und erwartet auch, was sich daraus ergibt. Erstens kommt es anders

Was wir dabei vergessen: Jeder Mensch hat eine andere Brille auf. Die Tönung, aber auch die Stärke der Brillengläser ist höchst individuell. Und so nimmt jeder auf seine eigene Art wahr, was in der Welt und in ihm geschieht. Und das macht das Ganze sehr unvorhersehbar, denn ich kann nicht wissen, wie genau der andere wahrnimmt und reagiert. Natürlich gehe ich von mir aus und wundere mich dann, wenn der andere auf seine Weise reagiert. Aber auch in uns selbst ist es trotz Brillen nicht immer alles vorhersehbar. Jeder Tag bringt eine neue Stimmung oder Tagesenergie und wenn wir offen sind, nehmen wir diese Qualitäten auf. Auch von unseren Mitmenschen nehmen wir Schwingungen, Gefühle, Meinungen und Erwartungen wahr. Das alles spielt, wenn auch meist unbewusst, eine Rolle in Bezug auf unser eigenes Denken und Verhalten. Insofern ist es unmöglich wirklich zu wissen, was kommt.

Also lassen wir uns doch einfach mal überraschen, und freuen uns, wenn es nicht nach gewohnten Mustern abläuft. Das erweitert unsere Erfahrung und fühlt sich äußerst lebendig an. Erstens kommt es anders

Ohne Erwartungen

Dazu eine kleine Übung: Versuchen wir einmal einen kompletten Tag lang nichts Bestimmtes zu erwarten. Üben wir uns in vollkommener Akzeptanz dessen, was geschieht. Alles mit einbezogen. Die Gedanken, die Gefühle, die sozialen Interaktionen. Akzeptieren wir das Unbekannte bereits im Vorfeld, auch wenn es noch gar nicht geschehen ist. Und schauen, was das mit uns macht. Erstens kommt es anders

Viel Spaß beim sich selbst und neue Dinge entdecken.

Ihre Antje Künstle