Autorin:  Jessica Granitza • Dauer: 5 Minuten


BARFUSS! Eine Wohltat! Ein Plädoyer für die Fußfreiheit. Angefangen habe ich vor vielen Jahren bei der Gehmeditation – vermutlich auf der Suche nach einem Anker mit dem ich meine Aufmerksamkeit besser halten konnte. Es war ein Retreat im Sommer, es gab einen gepflasterten Hof und einen Garten mit Wiese. Und das wirklich Schönste für mich war, dass die Pflastersteine von der Sonne aufgewärmt waren und es eine Stelle gab, an der aus ganz anderen Steinen ein großes Rautenmuster eingelassen war.

Nackte Füße

Ich habe es geliebt, dieses Rautenmuster mit nackten Füßen zu erkunden. Die Unterschiede zwischen der Raute und den Steinen daneben zu spüren. Mich mit geschlossenen Augen auf der Raute zu bewegen und die Grenzen abzutasten. Herrlich. Und schon habe ich überlegt, wie ich das bei mir zu Hause umsetzen könnte.

Später habe ich verschiedenen Varianten von „den-Boden-erkunden“ in meine Kurse übernommen. Gehmeditation barfuß auf dem Hof, Ertasten der Yogamatte oder verschiedener Untergründe mit geschlossenen Augen und nackten Füßen.

Turnschuhe

Scheinbar gleichzeitig hat sich bei mir das Turnschuhtragen in den letzten Jahren immer mehr durchgesetzt und ich habe kaum noch andere Schuhe getragen. Ich habe Laufschuhe, die sind so wunderbar gefedert, Gehen wie auf Wolken. Ich habe die Turnschuhe sogar im Sommerurlaub getragen. Dieses Jahr habe ich die Sandalen dann gleich zu Hause gelassen. Habe ich ja eh nicht mehr angezogen.

Und auf einmal dann diese viel zu warmen Füße. Fußschmerzen bei längerem Gehen mit den super-abfedernden Laufschuhen.

Kurzerhand habe ich angefangen barfuß zu laufen. Was für eine Wonne. Dass Barfußlaufen gesund ist, nicht nur für die Füße, sondern auch für die Wirbelsäule und den ganzen Körper, weiß vermutlich inzwischen jeder (dank der Barfußschuh-Industrie).

Glücksgefühle

Aber hätten Sie auch gedacht, dass es Glücksgefühle auslösen kann, barfuß zu gehen? Und dass es einer Fußmassage gleichkommt, die noch lange nachwirkt? Dieses wohlige Kribbeln in der Fußsohle durch die verbesserte Durchblutung ist einfach zu schön. Das löst großes Verlangen nach Wiederholung aus.

Es ist eine ganz einfache Methode, im Hier und Jetzt zu sein, den Körper zu spüren und vielleicht auch bewusster wahrzunehmen, wie der Untergrund beschaffen ist – oder was da alles so liegt. Es ist selbst auf dem Gehweg viel weniger Dreck, als ich gedacht hätte.

Wenn wir mit der Wahrnehmung ganz im Körperspüren sind, lassen wir ganz von alleine alles andere los.

Anfängergeist

Wie wäre es, den Anfängergeist mal wieder rauszuholen, einfach mal die Schuhe auszuziehen und einen Teil des Weges barfuß zu gehen?

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Ihre Jessica Granitza