Autor:  Thomas Schönmetz • Dauer: 5 Minuten


Resilienz und so. Widerstandsfähigkeit bei Führungskräften. „Führungskräfte müssen über eine hohe Resilienz verfügen“, das sagt die einschlägige Presse. Doch was ist Resilienz genau?

Der Begriff Resilienz kommt ursprünglich aus der Physik. In der Werkstoffkunde bezeichnet er die Fähigkeit eines Werkstoffs, sich verformen zu lassen und dann in die ursprüngliche Form zurückzufinden.

In Bezug auf uns Menschen bezeichnet Resilienz die Fähigkeit, mit problematischen Situationen, Druck und Ungewissheit zurechtzukommen – eine Art Fähigkeit, die es möglich macht, Schicksalsschläge oder schwierige Situationen zu durchleben, ohne einen mentalen Schaden davonzutragen und vor allem „daraus zu lernen“. Also genau das, was Führungskräfte in Ihrem stressigen Arbeitsalltag benötigen. Es wird viel über Resilienz berichtet und es macht sich leider mehr und mehr die gesellschaftliche Meinung breit, es ginge einzig um eine Art Training, um „noch mehr auszuhalten“ oder „besser auszuhalten“. Was ist es nun wirklich?

Bei der Resilienz spricht man von einer sogenannten „Flexibilitäts-Kompetenz“. Es gibt insgesamt sieben Faktoren, die einen hochresilienten Menschen beschreiben: Dazu gehören:

  • Emotionssteuerung
  • Selbstwirksamkeits-Überzeugung
  • Optimismus
  • Empathie
  • Kausalanalyse (Methode zur Untersuchung von Ursache-Wirkungs-Beziehungen zwischen verschiedenen Variablen)
  • Impulskontrolle (Reiz-Reaktions-Modell)
  • Zielorientierung

Resilienz hat im Privat- wie auch im Arbeitsleben eine hohe Bedeutung für die psychische Gesundheit eines Menschen. Die steigende Zahl der Burn-out-Patienten in dynamischen Arbeitsumfeldern sowie der zunehmende Konsum von Suchtmitteln, gerade auch unter Führungskräften, zeigen, dass Resilienz in der Arbeitswelt eine immer wichtigere Rolle spielt.

Führungspersönlichkeiten müssen mit immer tiefer greifenden Veränderungsprozessen und komplexeren Vorgängen im Unternehmen umgehen und fühlen sich dadurch oftmals einem sehr hohen Druck ausgesetzt. Ihre Resilienz befindet sich somit dauerhaft auf dem Prüfstand.

Aufgrund ihrer hohen Verantwortung sowie ihrer Vorbildfunktion für Mitarbeiter müssen Führungskräfte jedoch über ausgeprägte psychische Fähigkeit verfügen. Diese ist laut aktuellen Studien dann gewährleistet, wenn ein hohes Maß an Verantwortung besteht und das Bedürfnis nach Orientierung erfüllt wird. Auf diese Weise wird auch die Selbstwirksamkeit eines Individuums verstärkt.

Neueste Studien gehen davon aus, dass die Fähigkeit zur Resilienz weiterentwickelt werden kann. Führungskräfte haben also durchaus die Möglichkeit, ihre eigene Resilienz und die ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stärken, indem sie sich zum Beispiel selbst reflektieren und schrittweise durch Selbstmanagement und gute Führungskräfteausbildung einen resilienten Führungsstil entwickeln.

Ihr Thomas Schönmetz