Autorin: Sylvia Funk • Dauer: 5 Minuten •
Die Kraft der Freude ist sehr machtvoll, doch leider nutzen wir sie viel zu wenig.
Meist schenken wir den Umständen, die in unserem Leben nicht so gut laufen unsere ganze Aufmerksamkeit. Dabei übersehen wir oft die Dinge, die gut laufen. Solange alles prima läuft, nehmen wir sie als selbstverständlich. Und erst dann, wenn wir etwas nicht mehr haben, wie beispielsweise unsere Gesundheit, oder wenn sich in unserem Leben etwas verändert, weil eine Beziehung zerbricht, erkennen wir schmerzhaft wie gut es doch gewesen war.
Hinzu kommt, dass unsere Medien sehr bemüht sind uns über all die vielen Ereignisse, die die Welt mehr oder weniger stark erschüttern, auf dem Laufenden zu halten. Wenn du beispielsweise Radio hörst, wirst du mindestens einmal in der Stunde, meistens sogar halbstündlich daran erinnert. Viele Menschen bekommen die neuesten Meldungen sogar umgehend auf ihrem Smartphone angezeigt. Da drängt sich die Frage auf, ob es bei all den Schreckens-Meldungen und dem Leid von so vielen Menschen überhaupt noch möglich ist, Freude zu empfinden oder überhaupt zulassen zu können.
Genau hier lade ich dich zu einem Perspektivenwechsel ein: Sollten wir nicht gerade in schwierigen Zeiten unseren Fokus auf die guten und schönen Dinge im Leben richten? – Und, gibt es tatsächlich so wenig, worüber wir uns freuen können? Sicher nicht! – Es liegt an uns. Wir entscheiden, wem oder was wir unsere Aufmerksamkeit schenken wollen. Mit unserem Fokus und unseren Gedanken lenken wir auch unser körperliches Empfinden. Wir haben in jedem Moment die Wahl zwischen Freude oder Leid.
Wie schaffen wir diesen Perspektivenwechsel?
Hierzu gibt es eine einfache Übung: Wie wäre es, wenn du deinen Fokus eine Woche lang gezielt auf die Ereignisse und Begegnungen richtest, die dir Freude bereiten? Versuche doch mal, den kleinen Momenten im Alltag deine Aufmerksamkeit zu schenken und dich daran zu erfreuen. Vielleicht freust auch du dich, wenn du morgens beim Aufwachen die Vögel zwitschern hörst oder wenn dich im Supermarkt jemand in der Schlange an der Kasse vorlässt. Achte doch mal ganz bewusst auf diese kleinen Momente, in denen du Freude verspürst.
Damit du möglichst lange etwas von diesen Momenten hast und sie auch nicht vergisst, empfehle ich dir, sie dir spätestens am Abend aufzuschreiben. Vielleicht magst du dir dazu ein kleines Freude-Tagebuch anlegen, in das du jeden Tag mindestens drei Dinge notierst, die dich im Laufe des Tages erfreut haben. Vielleicht fällt es dir am Anfang noch ein wenig schwer, aber du wirst sehen, es geht von Tag zu Tag leichter. Und deine Aufmerksamkeit richtet sich nach und nach von ganz allein auf die freudvollen Ereignisse eines Tages. Die Freude lässt sich sogar noch mit jedem Tag mehr steigern, wenn du dir auch die freudvollen Momente der Vortage durchliest.
Lasse dich überraschen, wie gut du dich schon nach dieser einen Woche fühlst. Wie wirst du dich dann erst nach einem Monat, einem halben Jahr, einem Jahr … fühlen?
Probiere es doch einfach mal aus. Ich wünsche dir viel Freude dabei.
Deine Sylvia Funk (ehem. Schmidt-Hassler)
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