Autorin: Sylvia Funk • Dauer: 5 Minuten •
Ich bin ja sowieso zu blöd. Neulich erzählte mir mein Gegenüber in einem Gespräch von einer etwas unglücklichen Situation, die er mit seiner Partnerin erlebt hatte. Plötzlich wurde er still und sackte völlig in sich zusammen. Ich machte ihn darauf aufmerksam und fragte ihn, was denn gerade passiert sei. Er antwortete mir: „Na ja, ich habe mir gerade selbst gesagt was für ein Idiot ich bin und wie unfähig. Dass ich für eine Beziehung sowieso zu blöd bin und das mit einer Beziehung niemals hinbekommen werde. Ich sollte das am besten jetzt gleich und sofort sein lassen.“ – „Würdest du so mit deinem Freund reden?“, fragte ich ihn. Er schaute mich entgeistert an, schüttelte den Kopf und sagte: „Nein – niemals“. Ich – mein guter Freund
Kommt dir eine solche oder ähnliche Situation bekannt vor?
Wie sprichst du mit dir?
Wie steht es eigentlich um deine Beziehung zu dir selbst? Wie schätzt du deine Beziehung zu dir ein? Bist du dir selbst ein guter Freund oder eher ein kritischer Vorgesetzter? Oder hast du dir bisher noch gar keine Gedanken darüber gemacht? Ich – mein guter Freund
In diesem Blogbeitrag möchte ich mit dir die Beziehung zu dem Menschen, mit dem du 24/7 zusammen bist, ein wenig näher betrachten und darauf eingehen, warum es ganz gut sein kann, sich selbst ein guter Freund zu sein.
Das Bewusstsein für unsere inneren Dialoge
Wir alle führen – bewusst oder unbewusst – innere Dialoge. Diese inneren Gespräche sind wichtig. Sie helfen uns, Entscheidungen zu treffen und abzuwägen, was wir als nächstes tun wollen. Gleichzeitig beeinflussen sie aber auch, wie wir uns fühlen. Und wenn wir uns selbst ständig niedermachen, wird es schwierig, Vertrauen in uns selbst aufzubauen und uns weiterzuentwickeln. Wir wiederholen stattdessen mehr vom bisher erlebten, was uns vielleicht nicht so gut gefällt und uns oftmals in eine Negativspirale führt. Ich – mein guter Freund
Um diesen Kreislauf zu unterbrechen, hilft ein Perspektivenwechsel. Ein Perspektivenwechsel, bei dem wir uns vorstellen, dass wir mit uns selbst so sprechen, als würden wir mit einem guten Freund oder einer guten Freundin sprechen.
Möchtest du dir selbst ein guter Freund oder eine gute Freundin werden? Ich – mein guter Freund
Dann habe ich dir hier 5 Punkte, die dich dabei unterstützen können.
1. Hör dir selbst zu
Ein guter Freund hört zu, ohne zu urteilen. Versuche, das auch bei dir selbst zu tun. Wenn du merkst, dass du dir gegenüber kritisch wirst, halte kurz inne und frage dich: „Warum fühle ich mich so? Was steckt hinter diesen Gedanken?“
2. Sei freundlich und unterstützend
Anstatt dich selbst zu kritisieren, versuche, dich zu ermutigen. Wenn etwas schiefgeht, sage dir selbst: „Okay, das war nicht ideal, aber ich kann daraus lernen und es nächstes Mal besser machen.“ Erinnere dich an all die Male, die du erfolgreich gemeistert hast. Das hilft, ein positives Selbstbild zu stärken.
3. Feiere deine Erfolge
Vergiss nicht, auch die kleinen Siege zu feiern. Hast du ein schwieriges Projekt abgeschlossen? Klasse! Hast du endlich das geschafft, was du dir seit Wochen vorgenommen hast? Super! Ein guter Freund erkennt und feiert deine Erfolge – tu das auch für dich selbst. Ich – mein guter Freund
4. Verzeih dir selbst
Jeder macht mal einen Fehler, und das ist okay. Ein guter Freund würde dir nicht ewig Vorwürfe machen, sondern dir helfen, aus deinen Fehlern zu lernen und weiterzugehen. Sei also nicht so streng mit dir selbst. Verzeih dir und gib dir die Chance, es besser zu machen.
5. Plane Zeit für dich selbst ein
Gute Freunde verbringen Zeit miteinander. Plane also regelmäßig Zeit nur für dich selbst ein. Mach Dinge, die dir Freude bereiten und dich entspannen. Das kann ein Spaziergang sein, ein gutes Buch oder einfach mal nichts tun.
Was lernen wir daraus?
Am Ende des Tages bist du derjenige, mit dem du dein ganzes Leben verbringst. Es lohnt sich also, eine liebevolle und unterstützende Beziehung zu dir selbst aufzubauen. Hör auf, dein schlimmster Kritiker zu sein, und werde dein bester Freund. Es mag anfangs ungewohnt sein, aber mit ein wenig Übung wird es zur Gewohnheit, und du wirst sehen, wie sich dein Wohlbefinden und deine Zufriedenheit verbessern.
In diesem Sinne: Sei nett zu dir selbst, und denk daran, du bist großartig – genau so, wie du bist! Ich – mein guter Freund
Herzlichst, Eure Sylvia Funk
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