Autorin: Sibylle Schiller • Lesezeit 5 Minuten •
Vorsicht bei Ayurveda! Ayurveda kann gesund und glücklich machen!
Ayurveda & Achtsamkeit = Geschwister
Was hat Ayurveda mit Achtsamkeit zu tun? Eigentlich ganz viel. Über das Wissen wer wir sind, bzw. welche Urnatur wir leben dürfen, bis hin zum Verstehen unserer Bedürfnisse sowie die unserer Mitmenschen.
„Gutes und schlechtes Leben, glückliches und unglückliches Leben. Das was dem Leben zu, bzw. abträglich ist. Das Maß des Lebens und seiner Komponenten und das Leben selbst – wo all dies erklärt wird – das nennt man Ayurveda“. Caraka Samhita, Sutrasthanam 1,41
3 Typen
Die drei Funktionsprinzipien (Doshas: Vata – Pitta – Kapha) ziehen sich durch unser ganzes Leben, durch unsere Grundkonstitution, durch Jahreszeiten, Tageszeiten und unsere einzelnen Lebensphasen. Geboren werden wir mit unserer ganz eigenen Grundkonstitution (Prakriti). Es gilt diese zu leben. Unsere Prakriti ist bereits vor unserer Empfängnis festgelegt. Leben wir sie entsprechend, so können wir ein langes und glückliches Leben führen.
Unser Leben verändert uns
Jedoch wird unser Leben im Laufe der Zeit zunehmend bestimmt von einer Vielzahl von äußeren Einflüssen und Veränderungen. Bedingt durch unseren Lebensstil, die Arbeit, Familie und Erlebnisse. Wir entfernen uns von unserer Prakriti und geraten so aus dem Gleichgewicht.
Betrachten wir uns in unserer Kindheit, erkennen wir unsere Prakriti am besten. Der Körperbau, Charaktereigenschaften (Kreativität, Tatkraft, Standfestigkeit). Dort sind wir unserer Prakriti am nächsten. Auch Immunkraft, Verdauung, Empfindlichkeiten werden angeschaut. Ganz viele Fragen dürfen aufmerksam betrachtet werden!
Wie bin ich heute? Lebe ich meine Kreativität? Erlaube ich mir stolz zu sein auf meine Zielstrebigkeit? Lebe ich meine Häuslichkeit? Leben wir unsere Prakriti nicht, so zeigen sich Störungen in einer Aggravation der betroffenen Doshas. Wir fühlen uns nicht mehr wohl in unserer Haut, werden unzufrieden, bis hin zu tiefgreifenden Veränderungen.
Zuwenig achtsam?
Caraka schreibt: die Hauptursache ist der falsche Gebrauch unseres Intellektes. Wir handeln wider unseres besseren Wissens. Das ist in meinen Augen ein ganz wichtiger Punkt. Wir sind uns selbst gegenüber zuwenig achtsam!
Die drei Doshas (Grundtypen)
Vata:
Elemente: Luft, Äther (Raum)
Prinzip: Bewegungsprinzip
Eigenschaften: rau, trocken, kalt, beweglich, subtil, leicht, nicht schleimig
Tageszeit: 02- 06 Uhr morgens und 14 und 18 Uhr nachmittags
Jahreszeit: Herbst, früher Winter
Geistiges Merkmal: Kreativität, Flexibilität
Lebensphase: Alter
Pitta:
Element: Feuer und ein wenig Wasser
Prinzip: thermisches Prinzip
Eigenschaften: flüssig, scharf, sauer, etwas ölig, heiß, spitz, fließend
Tageszeit: 22 – 02 Uhr und 10 Uhr – 14 Uhr
Jahreszeit: Sommer
Geistiges Merkmal: Aktivität, Tatkraft
Lebensphase: Erwachsenenalter
Kapha:
Element: Erde, ein wenig Wasser
Prinzip: Stabilitätsprinzip
Eigenschaften: schleimig, kalt, ölig, schwer, süß, stabil, weich, klebrig
Tageszeit: 06 – 10 Uhr und 18 Uhr bis 22 Uhr
Jahreszeit: Frühling
Geistiges Merkmal: Standfestigkeit
Lebensalter: Kindheit
Was bedeutet das nun für dich? – Beispiele:
Vata wird in der kalten Jahreszeit mit viel Wind erhöht. Wir können ganz gezielt mit Wärme, Ölen, Ruhe, Regelmäßigkeit, etc. gegensteuern. Pitta ist in der heißen Jahreszeit gefordert, wunderbar durch kühlende, bittere und schleimige Speisen auszugleichen. Kapha wird im Frühjahr verflüssigt, macht uns schwer und müde und auch anfällig für Erkältungskrankheiten (Schleim). Hier helfen erhitzende und scharfe Qualitäten, um gegenzusteuern.
Dies war nun ein erster kleiner Einblick in die Welt des Ayurveda. Ayurveda gilt es zu leben – denn Ayurveda macht gesund & glücklich – so wie die Achtsamkeit.
Sibylle Schiller
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