Autorin: Susanne Schönmetz • Dauer: 6 Minuten •
Perspektivenwechsel – den Blick auf die Welt verändern. Dazu können uns die Umkehrhaltungen im Yoga inspirieren. In Umkehrhaltungen stellen wir unsere natürliche Haltung auf den Kopf.
Kopf-über
Dies hat Auswirkungen auf alle Ebenen unseres Seins. Auf der physiologischen Ebene gibt es viele positive Wirkungen. Das Blut fließt anders herum und begünstigt so die Entlastung der Venen und den Rückfluss vom Blut aus den Beinen zum Herzen. Gleichzeitig sorgt es für eine erhöhte Sauerstoffzufuhr des Gehirns. Das Herz-Kreislaufsystem wird angeregt, das Herz wird entlastet und gleichzeitig mühelos trainiert. Die Organe werden belebt und entspannt und finden „ihren Platz“. Umkehrhaltungen wirken besser wie Kaffee – sie energetisieren uns, erfrischen uns bei Müdigkeit und Erschöpfung und zentrieren uns. Einige Gründe, die dafür sprechen, täglich kopfüber zu sein.
Schritt für Schritt
Zuerst kommt uns bei Umkehrhaltungen wohl der Schulterstand, der Kopf – und Handstand in den Sinn. Neben all den körperlichen Vorteilen stärken diese Haltungen Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein und Mut. Um tatsächlich kopfüber zu stehen müssen wir unsere Angst überwinden. Solche Umkehrhaltungen müssen Schritt für Schritt erarbeitet werden und die nötige Muskulatur nach und nach antrainiert werden. Für einige Menschen ist es jedoch keine Option die Halswirbelsäule in einem Kopfstand zu belasten oder das gesamte Körpergewicht im Handstand auf den Armen zu balancieren. Ein zu hoher Blutdruck, Herzschwäche, Entzündungen im Kopfbereich, Verletzungen oder Probleme mit der Halswirbelsäule führen dazu, dass Kopf- und Schulterstand nicht denkbar sind. Perspektivenwechsel
Fein dosiert
Doch wir können den Grad der Umkehrhaltungen fein dosieren, so dass der Körper sich langsam an diese Positionen gewöhnen kann und auch ungeübte Yogis von diesen fantastischen Wirkungen profitieren können. Es müssen nicht immer beeindruckende Posen sein – das sanftere Üben kann uns viel geben und eine Zeit der Achtsamkeit sein. Bereits Balasana, die Kindeshaltung macht die Umkehr spürbar. Eine tiefe Vorbeuge, wie Uttanasana und Adho Mukha Svanasana der nach unten schauende Hund sind Umkehrhaltungen, im Sinne von Herz über Kopf. Tiefe Entspannung und Regeneration verspricht mein Favorit, die sanfte Variante des Schulterstands. Die Beine an der Wand nach oben gestreckt und angelehnt, den Po und unteren Rücken eventuell mit einer gefalteten Decke unterstützt, die Auszeit genießen. Perspektivenwechsel
Altes überdenken
Umkehren bedeutet sich einfach mal auf den Kopf zu stellen, den Blickwinkel zu verändern und damit auch alles auf den Kopf zu stellen was uns so umtreibt. Unsere Sichtweisen, Glaubensätze, Ansichten und Denkweisen. Was vielleicht sogar einen noch größeren Effekt hat als die Wirkungen auf unseren Körper. Ein neuer Blickwinkel kann eine wunderbare Unterstützung sein, kann uns anregen und unterstützen uns unsere alten Gewohnheiten und Muster anzusehen und sie zu überdenken.
In der heutigen Welt besteht die Gefahr, dass wir uns in der äußeren Welt verlieren – Umkehr ist der Rückzug nach innen. Umkehren bedeutet, den Weg den man geht bewusst zu gehen und eventuell sogar einen neuen Weg zu gehen. Perspektivenwechsel
Los geht´s! Wechsle die Perspektive und stell deine Welt auf den Kopf! Wer weiß welche spannenden Blickwinkel sich dir dadurch eröffnen.
Ihre Susanne Schönmetz
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