Autorin: Susanne Schönmetz • Dauer: 5 Minuten •
Santosha – Zufriedenheit. Die Zufriedenheit die unabhängig ist vom Spiel des Lebens. Santosha ist eine Lebenseinstellung, eine Geisteshaltung. Es ist eine Entscheidung die wir treffen und kultivieren.
Umgang mit uns selbst
Lassen wir uns ganz auf den Yoga ein, erkennen wir bald, dass Yoga eine Entwicklung unserer Persönlichkeit und eine Lebenseinstellung ist. Der indische Gelehrte Patanjali beschreibt den Weg des Yoga in den Yoga Sutras als 8-gliedrigen Pfad. Noch vor den Asanas stehen die Yamas und Niyamas. Praktische Weisheiten die uns helfen unser Leben bewusster und erfüllter zu gestalten. Sie beschreiben das Konzept yogischer Ethik und sind Empfehlungen für den Umgang mit der Mitwelt, und dem Umgang mit uns selbst.
Die fünf Niyamas beinhalten Empfehlungen die uns zu einem heilsamen Leben und einer guten Beziehung zu uns selbst führen und das Niyama Santosha bedeutet so viel wie tiefe Zufriedenheit. Es ist diese innere Haltung die nichts an der äußeren Situation ändert und doch zu einer tiefen Zufriedenheit verhilft. Es ist eine innere Zufriedenheit mit dem was ist und einem Frieden mit uns selbst. Tiefe Zufriedenheit finden wir nicht im Außen, sie entwickelt sich von innen nach außen.
Wenn unsere Zufriedenheit unabhängig ist von äußeren Umständen, von Wünschen und Begierden, Anerkennung, Erfolg, Beruf, materiellen Dingen, Freundschaften, unseren Partnern, Liebe, unserem Körper, unserer Gesundheit, werden wir die tiefe Zufriedenheit, Ruhe, Klarheit und Gelassenheit erfahren die Santosha meint.
Abhängig von …
Dagegen hält das Zufriedenheitsgefühl meist nicht für lange an, wenn wir sie von äußeren Dingen abhängig machen. Ein Wunsch hat sich erfüllt, ein Ziel ist erreicht und schon sind wir wieder auf der Suche nach neuen Dingen. Unsere Bedürfnisse sind unbegrenzt und verändern sich ständig. Die Liebe und Partnerschaft verändert sich, das Auto oder Haus, das uns heute noch glücklich macht, kann morgen schon belasten oder nicht mehr passen.
Nur selten werden wir auf allen Ebenen gleichzeitig zufrieden sein. Auch wollen wir gerne das Schöne festhalten, doch alles ist im Fluss, alles ist vergänglich und Veränderung ist ein natürlicher Teil des Lebens. Wenn wir gegen das Fließen sind, zu hohe Erwartungen haben, uns Vergleichen und ständig nach Verbesserung streben entsteht ein Gefühl von Mangel, von zu kurz kommen und von Unzufriedenheit.
Was wir aber nicht wollen, ist alles hinzunehmen und in Trägheit und Lethargie zu verfallen. Wir brauchen Ziele, wir wollen etwas erreichen und unser Leben und unsere Mitwelt verbessern. Doch wir sollten unsere Zufriedenheit nicht von Erfolgen und Misserfolgen abhängig machen.
Akzeptanz
Das Ja ins Leben einladen. Auch ein Ja zu den Fehlern und dem Unbekannten. Das Leben annehmen wie es ist. Akzeptieren, was wir nicht ändern können. Dabei hilft uns Selbstbeobachtung und Selbstreflexion. Um genauer hinzuschauen und bewusster und klarer zu werden um zu unterscheiden was wir annehmen und was wir loslassen dürfen. So kann uns Akzeptanz helfen mit den Höhen und Tiefen des Lebens umzugehen wir können Frieden mit den Situationen und Dingen schließen.
Wir dürfen die Unzufriedenheit mit den Gefühlen die damit verbunden sind zulassen. Trauer, Wut und Ärger fühlen und da seinlassen um sie dann auch wieder loszulassen, um das Klagen und die Ohnmacht zu verlassen und den Fokus und unsere Energie auf das ausrichten was wir tun können.
Dankbarkeit
Wir brauchen eine bewusste Praxis der Dankbarkeit in Form von Meditation oder festen Ritualen. Sich täglich Zeit zu nehmen darüber nachzudenken für was wir dankbar sind. Es kann beim ersten öffnen meiner Augen am Morgen sein, wenn ich mir bewusstwerde, dass mir ein neuer Tag geschenkt wird. Vor dem Einschlafen ein Tagesrückblick auf die positiven und schönen Dinge die wir erfahren durften. Es sind oft die Dinge die wir als selbstverständlich hinnehmen und nicht bewusst wertschätzen.
Dankbar sein für sauberes Wasser, sich jeden Tag satt zu essen, saubere Luft atmen zu können, ein Lächeln oder eine Umarmung und so vieles mehr. Wenn wir uns diese alltäglichen Dinge bewusst machen, können wir selbst in schwierigen Lebenssituationen Dankbarkeit üben und diese in einem anderen Licht sehen. Dankbarkeit bereichert unser Leben und lässt uns die Schönheit sehen. Wir finden zu einer positiven Grundstimmung und erfahren ein Gefühl der Fülle.
Yoga und Meditation
Eine regelmäßige Yoga- und Meditationspraxis lässt uns die innere Ruhe kultivieren und wir werden gelassener und gleichmütiger. Wir kommen in den gegenwärtigen Moment und im Hier und Jetzt können wir tiefe Zufriedenheit erfahren.
Ihre Susanne Schönmetz
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