Autorin: Jennifer Wassermann • Dauer: 4 Minuten • 


Kommunikation – achtsam. Achtsamkeit in der Kommunikation wie kann das aussehen? Tagtäglich sprechen wir mit vielen Menschen, aber oft reden wir aneinander vorbei. Wir fühlen uns nicht gehört, gesehen, wertgeschätzt. Das passiert, selbst wenn wir mit uns nahestehenden Menschen sprechen. Warum ist das so, wie kann das passieren?

In unserer schnelllebigen Zeit haben wir verlernt dem Gegenüber zuzuhören und nachdem der andere das meist auch nicht kann, reden wir aneinander vorbei. Man kann zwar die Kommunikation des Gesprächspartners nicht ändern, aber man kann an seiner eigenen Technik arbeiten. Sie werden sehen, es kann Wunder bewirken. Kommunikation – achtsam

Aktives Zuhören – wie funktioniert es?

In einem ersten Schritt kann man dem anderen seine Zeit schenken, dabei genügen wenige Minuten.

  1. Zuhören, den anderen ausreden lassen.
  2. Zugewandte Körperhaltung, zustimmende Laute zB. Mmh, oder Kopfnicken.
  3. Positive, wertschätzende Haltung gegenüber dem Gesprächspartner.
  4. Gezielte Fragen, um den anderen zu verstehen, was genau erzählt wird.
  5. Sich selbst mit seiner Meinung und dem Bedürfnis zu sprechen zurücknehmen.

Der Empfänger versetzt sich in die Lage des Senders und versucht herauszufinden, worum es dem Sender wirklich geht, welche Beweggründe, Gefühle und Bedürfnisse gerade vorhanden sind. Die Begegnung findet auf emotionaler Ebene statt und wird durch Gesten, Mimik und zugewandte Körperhaltung unterstrichen. Grundvoraussetzung ist sich selbst zurückzunehmen und sich voll und ganz auf den anderen einzulassen. Bei Unklarheiten im Gespräch fragt der Empfänger gezielt nach, wiederholt oder fasst die wahrgenommene Information zusammen. Kommunikation – achtsam

Achtung: Fast alle von uns neigen dazu dem Gegenüber nachdem man etwas gehört hat sofort die eigene Meinung mitzuteilen oder ein Beispiel von sich zu bringen. Achten Sie in den nächsten Tagen einmal darauf, wenn Sie sich unterhalten.

Ziele des aktiven Zuhörens

Es wird von Anfang an eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre geschaffen. Der Sender bekommt das Gefühl, dass sich der Empfänger für ihn und sein Thema interessiert, er fühlt sich verstanden und ist in der Lage, seine Gefühle und Bedürfnisse zu verbalisieren.

Im nächsten Schritt spiegeln Sie das Gehörte. Das ist eine Methode, die in intensiven Gesprächen häufig intuitiv eingesetzt wird. Beim Spiegeln gibt der Zuhörer in eigenen Worten wieder, was er soeben gehört hat. Dabei ist es wichtig, die Aussage des anderes nicht zu bewerten, auch wenn Gefühle benannt werden. Es geht bei dieser Methode darum, zu klären, ob man sein Gegenüber richtig verstanden hat. Außerdem signalisiert man mit dieser Methode, dass man aufmerksam zugehört hat. Dadurch können Missverständnisse schnell erkannt oder vermieden werden und der Gesprächspartner erfährt Bestätigung. Spiegeln erfordert Übung und ist Anfangs sehr ungewohnt. Kommunikation – achtsam

„Klingt das nicht komisch, wenn ich alles in denselben Worten wiederhole?“, werde ich oft gefragt. Die Antwort ist Nein. Der Gesprächspartner hört nur: „Er/sie hat mich verstanden. Es bedeutet nicht, dass man die gleiche Meinung hat, nur, dass man den anderen verstanden hat.

Eine kleine Übung zur achtsamen Kommunikation:

Versuchen Sie in den nächsten Tagen einer Ihnen nahestehenden Person zuzuhören, ohne zu unterbrechen, bis Ihr Gegenüber ausgeredet hat. Wenden Sie sich dabei der Person zu, schauen Sie sie an. Nur gezieltes Nachfragen ist erlaubt, wenn Sie etwas nicht verstanden haben. Kommunikation – achtsam

Nicht erlaubt sind unterbrechen, eigene Geschichten, eigene Meinungen. Und dies unangekündigt in einer banalen Alltagssituation. Es kann sein, dass es Ihnen schwerfällt. Aber Sie werden überrascht sein wie positive die Reaktion sein wird und was Sie alle zu hören bekommen!

Jennifer Wassermann