Autorin: Andrea Weber • Dauer: 5 Minuten • 


Muße – eine Einladung zum Nichts-Tun – nicht nur im Urlaub .  Mit der Urlaubs- bzw. Ferienzeit sind viele Erwartungen verknüpft. Sie ist, wenigstens gedanklich und manchmal auch wirklich eine Aus-Zeit vom üblichen Ablauf des Alltags. Wir wünschen uns Entspannung, Erholung, wir möchten Neues erleben, chillen, die Seele baumeln lassen, genießen, abschalten können, Interessante Menschen kennenlernen, …

Urlaub

Vielleicht machen wir eine Urlaubsreise, die uns abseits des Gewohnten neue Eindrücke gewinnen lässt. Vielleicht wechseln wir den Ort, können aber das Belastende nicht hinter uns lassen und sind auch in den Urlaubstagen gedanklich damit konfrontiert, was die ersehnte Erholung erschwert, wenn nicht sogar unmöglich macht. Muße

Manchmal ist zu Beginn des Urlaubs noch die Anspannung spürbar, die so oft unseren Alltag bestimmt und nach ein paar Tagen bemerken wir, dass sie langsam nachlässt, jedenfalls so lange bis ein Gedanke an etwas vermeintlich Unerledigtes oder eine Sorge auftaucht und schon ist sie wieder da, die Anspannung, körperlich spürbar und die Stimmung wechselt von heiter zu „bewölkt“.

Manchmal genügt auch eine Erinnerung an eine Begebenheit, in der wir uns unwohl gefühlt haben und dieses Unwohlsein taucht erneut auf, obwohl wir gerade „relaxt“, in Ruhe an einem traumhaft schönen Strand liegen und … Muße

Zur Ruhe kommen

Zur Ruhe kommen gelingt nicht immer, trotz der vielleicht guten äußeren Umstände. Aber es sind die inneren Prozesse, die sich nicht so leicht durch eine äußere Veränderung in eine gewünschte Richtung beeinflussen lassen. Und denen es egal ist, ob wir im Arbeitsalltag oder Urlaub sind. Und wenn wir dies bemerken und wirklich ehrlich zu uns selbst sind, stellen wir fest, dass es uns häufig gar nicht mehr möglich ist, in zwei Wochen Urlaub unser Hamsterrad zu verlassen. Muße

Deshalb meine Einladung zum wirklichen Nichts-Tun. Nicht nur im Urlaub, sondern immer, wenn wir uns daran erinnern – im Alltag, bei der Arbeit, in unserer Freizeit die Zeiträume bemerken, die es uns erlauben, nur zu sein. Nichts tun, nichts erreichen müssen, tagträumen dürfen. Eine Zeit, in der es nicht um ein Ergebnis geht, in der wir auch nichts Besonderes erleben müssen. Ein Freiraum, in dem wir so sein können wie wir sind. Muße

Einfaches Sein

Es ist mitnichten so, dass Nichts-Tun Müßiggang und damit aller Laster Anfang ist , wie es ein bekanntes Sprichwort ausdrückt und auch nicht Faulheit, sondern ein bewusster Akt der Selbstfürsorge in unserer effizienzorientierten Gesellschaft. Vielleicht ist es anfangs ungewohnt und Unruhe macht sich bemerkbar. Mit der Zeit gelingt es dann, diese Zeit zu genießen und, glauben Sie mir, es sind erfüllte Tage, diese Tage der Muße.

Nur Mut!

Ihre Andrea Weber