Autorin: Susanne Burkhardt • Dauer: 4 Minuten


„Lina, es ist Zeit für deine Hausaufgaben!“ Keine Antwort. „Liiiiinaaaa, Hausaufgaben!” Immer noch Stille. Die Tür wird energisch aufgestoßen und erneut: „Lina, jetzt sofort. Ich sag es nicht nochmal!” Lina fokussiert weiter ihr Smartphone und braucht genau zwei Worte, um ihre Mutter über ihren Motivationsstatus aufzuklären. “Keinen Bock!”

Sommerferien

In den Sommerferien war das einfach megaentspannt. Lina konnte tun, worauf sie Lust hatte, und ihre Mutter konnte ihren Interessen nachgehen. Seit das Schuljahr wieder begonnen hatte, war es vorbei mit der Gelassenheit. Diese Situationen kennen nicht wenige. Vielleicht, weil aktuell so gelebt, Tag für Tag, vielleicht auch eine unliebsame Erinnerung an die eigene Schulzeit. Und dann gibt es aber auch diejenigen, die ihre Hausaufgaben einfach so erledigen, ohne Widerstand und selbstverständlich. Hausaufgaben

Dann fällt es nicht leicht, Verständnis aufzubringen, dass Hausaufgaben so eine riesige Hürde im Schulalltag darstellen können. Ein Elternteil übernimmt dann meistens die unangenehme Rolle des Antreibers. Die Tochter/der Sohn findet sich in der Passivität und lässt es zu. Der Einstieg ins Hamsterrad ist vollzogen, eine Routine entsteht, beide spielen ihre Rolle und halten so das System aufrecht.

Stopp

Was sagt denn mein Bauchgefühl dazu? Was meldet mir mein Körpergefühl? Wie geht es meinem Kind damit? Widerstand entsteht meistens dann, wenn Bedürfnisse nicht erfüllt werden und eine Über- oder Unterforderung zu Stress führt. Wer im Stress ist, kann die einfachsten Dinge nicht mehr. Achtsames Kommunizieren und Handeln kann das Hamsterrad zum Anhalten bringen. Hausaufgaben

Begeben wir uns auf die Empathie-Stufe, können wir ein klares Verständnis für die Belange des Kindes bekommen. Ein Einstieg in ein achtsames Gespräch könnte sein: „Mir ist aufgefallen, dass…” oder „Worüber ich mir Sorgen mache, ist …”

Detektiv

In die Rolle des Detektives zu schlüpfen, um die Perspektive des Kindes und das Problem genau zu kennen, ist der erste wertvolle Schritt zu einer möglichen Veränderung. Danach kann ich mein Kind dazu einladen, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, die realistisch sind und das Kind aus der Widerstandshaltung herauslösen lassen. Das Gehirn ist ein Meister im Lösungen finden, sofern wir es zulassen und das, was sich an Lösungen anbietet, genau betrachten und stets das eigene Körpergefühl und das Körpergefühl des Kindes dazu in Beziehung zu setzen. Es ist auch immer gut, einen Plan-B parat zu haben, wenn sich die erste Lösung nicht bewähren sollte. Hausaufgaben

You`ll never try, you`ll never know!

Ihre Susanne Burkhardt