Autorin:  Sylvia Schmidt-Hassler • Dauer: 5 Minuten


Die Mauseloch-Übung. Eine Achtsamkeitsübung für innere Ruhe und Klarheit. Manchmal fühlt es sich so an, als entfachten unsere Gedanken einen regelrechten Wirbelsturm in unserem Kopf, ohne Pause, ohne Ende. In diesen Momenten sehnen wir uns nach Ruhe und Klarheit. Hier kommt die Mauseloch-Übung ins Spiel – eine einfache, aber kraftvolle Methode, die dir helfen kann, den Lärm des Alltags zu durchbrechen und einen Raum der inneren Stille zu schaffen.

Die Magie der Mauseloch-Übung

Stell dir vor, du sitzt wie eine Katze vor einem Mauseloch – ruhig, konzentriert und hochaufmerksam. Die Katze ist ganz im Hier und Jetzt, ihre Sinne sind auf das kleine Loch gerichtet, aus dem alles hervorzukommen scheint. Kein Geräusch oder Bewegung entgeht ihr, während sie geduldig auf die nächste Regung wartet. Mauseloch-Übung

Genau diese fokussierte Achtsamkeit der Katze können wir in der Mauseloch-Übung nutzen. Anstatt jedoch auf eine Maus zu warten, richten wir unsere Aufmerksamkeit auf unsere eigenen Gedanken. Wir richten unsere Sinne nach Innen und warten neugierig darauf, welcher Gedanke wohl als nächster aus unserem imaginären Mauseloch schlüpfen wird. In dieser Zeit, und mag sie noch so kurz sein, schaffen wir einen Moment der Stille und unterbrechen den endlosen Fluss unserer Gedanken. Mauseloch-Übung

Probiere es am besten direkt selbst aus. So führst du die Mauseloch-Übung durch:

  • Setze dich bequem hin und spüre den Boden unter dir.
  • Schließe die Augen, atme ein paar Atemzüge lang langsam ein und aus.
  • Stelle dir nun ein Mauseloch vor, aus dem all deine Gedanken kommen.
  • Werde wie die Katze, aufmerksam und konzentriert auf das Mauseloch – alles andere wird unwichtig.
  • Frage dich innerlich: „Was ist wohl mein nächster Gedanke?“ und lauere geduldig darauf.
  • Verharre wenige Minuten in dieser beobachtenden Aufmerksamkeit… – nimm am Ende einen tiefen Atemzug.
  • Öffne die Augen, bewege dich und spüre nach, wie es dir jetzt geht.

Es kann anfangs kurz dauern, bis du die Stille erlebst. Am besten integrierst du die Übung in deinen Alltag und übst regelmäßig. So gelingt es dir immer leichter, die Gedanken zu unterbrechen und die Stille im Kopf zu erfahren.

Die Vorteile der Mauseloch-Übung

  1. Unterbrechung des Gedankenstroms: Die Mauseloch-Übung bietet eine effektive Methode, um den endlosen Strom der Gedanken zu unterbrechen. Indem wir uns wie die Katze vor dem Mauseloch auf unsere nächsten Gedanken konzentrieren, schaffen wir eine Pause im mentalen Rummel und erfahren Momente der inneren Stille.
  2. Überall anwendbar: Das Schöne an dieser Übung ist ihre Anwendbarkeit im Alltag. Ob du in einer Warteschlange stehst, im Wartezimmer sitzt oder in der Natur spazieren gehst – die Mauseloch-Übung kann überall praktiziert werden. Sie ist dein persönlicher Begleiter, der dir ermöglicht, selbst inmitten des Trubels einen Moment der Ruhe zu finden. Mauseloch-Übung
  3. Entspannung für den Geist: Die Vorstellung, wie du vor dem Mauseloch lauerst, schenkt deinem Geist eine wohlverdiente Pause. Diese kurze Achtsamkeitspraxis kann Stress reduzieren, den Geist beruhigen und dir helfen, mit mehr Klarheit auf die Herausforderungen des Lebens zu reagieren.

Die Herausforderung der Stille

Es mag anfangs herausfordernd sein, die gewünschte Stille zu finden. Geduld ist der Schlüssel. Die Mauseloch-Übung ist wie jede andere Fertigkeit – mit Übung wird sie vertieft. Erlaube dir, diesen Moment der Ruhe zu genießen und deine Achtsamkeitspraxis kontinuierlich zu entwickeln.

Den Gedankenlärm unterbrechen

Die Mauseloch-Übung bietet einen einfachen und dennoch wirkungsvollen Weg, den Lärm der Gedanken zu unterbrechen. Sie ist eine Einladung, die Stille in dir zu entdecken und im gegenwärtigen Moment zu verweilen – dazu lade ich dich ein. Mauseloch-Übung

Ich wünsche dir viel Freude beim Üben.

Ihre Sylvia Schmidt-Hassler