Autorin: Susanne Schönmetz • Dauer: 5 Minuten • 


Urlaub für die Psyche. In unserem Alltag sind wir ständig mit lauten Geräuschen, grellen Farben und dramatischen Gefühlen konfrontiert. Wir sind es gewohnt, dass die Sinneseindrücke ständig auf uns einprasseln. Doch wir sind dem nicht hilflos ausgeliefert.

Empfehlung – Wahrnehmung nach innen

Der weise Patanjali gibt uns im achtfachen Yogapfad die Empfehlung die Sinne zurückzuziehen. Der Rückzug der Sinne stellt die fünfte Stufe des achtstufigen Yogaweges dar. Nicht ohne Grund folgt Pratyahara auf der fünften Stufe des Yogaweges. Wir bereiten uns mit Asanas und Pranayama vor und sammeln dadurch unseren Geist. Auf diese Sammlung folgt Pratyahara, das Zurückziehen der Sinne. Urlaub für die Psyche

Wir üben dabei unsere Sinneswahrnehmungen von den äußeren Objekten abzuziehen und lenken die Wahrnehmung nach innen. Pratyahara ist die Vorbereitung auf jede Meditations- und Achtsamkeitspraxis. Wir können den Rückzug der Sinne mit einer Schildkröte vergleichen, die ihre Glieder unter ihren Panzer zurückzieht und damit den Kontakt zur Außenwelt reduziert.

Wenn wir Yoga üben steht der Rückzug der Sinne immer im Vordergrund. Die Yogapraxis erlaubt uns den Rückzug aus der Alltagswelt an einen Ort der Ruhe. Sie ermöglicht uns, unser nach Außen gerichtetes Bewusstsein umzuwenden und uns aus der Alltagswelt zurückzuziehen. Wir lassen uns nicht mehr ablenken von Geräuschen und schauen nicht mehr hierhin und dorthin. Wir bringen die Aufmerksamkeit ohne Ablenkung durch unsere Sinneseindrücke, wie Geräusche und Gerüche aus der Außenwelt auf unseren Atem, eine Asana oder ein Mantra.

Wir blicken, lauschen und fühlen nach innen. Wenn wir uns voll und ganz auf unseren Atem konzentrieren, den Bodyscan oder Yoga Nidra üben, erlangen wir ganz automatisch Pratyahara. Dabei kann sich der gesamte Organismus regenerieren und hilft uns dabei neue Kraft zu sammeln. Urlaub für die Psyche

Das OFF der Sinne

Der Sehsinn ist oft der dominanteste Sinn, der sich jedoch am leichtesten ausschalten lässt. Wenn wir die Augen schließen oder eine Augenbinde nutzen, können wir mit einem aktiven Sinn weniger unsere Asanas üben und besser bei uns selbst ankommen und uns besser spüren. Urlaub für die Psyche

Pratyahara setzt sich aus den beiden Sanskritwörtern prati = weg oder gegen und ahara = Nahrung zusammen. Sinneseindrücke sind die Hauptnahrung für unseren Geist. Wir erkennen es daran, dass wir ein Lied hören oder eine Filmszene sehen und wir kriegen es nicht mehr aus dem Kopf. Sinneseindrücke ändern unsere Stimmung. Das bedeutet, wir brauchen gute Nahrung nicht nur für unseren Körper auch für unseren Geist.

Nährende Sinneseindrücke sind erwünscht.

Gute Beziehungen sind von unschätzbarem Wert, genau wie der regelmäßige Aufenthalt in der Natur und damit auch der Kontakt mit den Elementen. Doch genau wie die Nahrung für unseren Körper ist auch die Nahrung für unseren Geist von unserer jeweiligen Konstitution abhängig. Für den einen kann es ein gut schmeckendes Essen sein, für den anderen vielleicht eine Massage, Aromaöle, Musik oder die Natur. Urlaub für die Psyche

Vielleicht möchten Sie in einen meditativen Zustand kommen und ihre Sinne beruhigen, indem Sie einfach nur den Himmel, das Meer oder einen Baum beobachten. Dem Rauschen des Meeres lauschen, den Duft von einer Blume aufsaugen, den Wind auf der Haut spüren, ein Feuer beobachten …

Ihre Susanne Schönmetz