Autorin:  Antje Künstle • Dauer: 4 Minuten


Wechsel-Jahre | Zeiten-Wende.  Und plötzlich sind sie da, die Wechseljahre. Und mit Ihnen das Chaos. Während man weiterhin versucht, seinen Alltag zu meistern und sein bisheriges Leben weiterzuleben, zeigen sich erste Symptome, und man kann irgendwann nicht mehr leugnen, dass man oder besser gesagt Frau mitten drin ist.

Umbruch

Der Körper verändert sich, zusammen mit der Gemütsverfassung und einiges davon wirkt sich auch auf den Alltag und sogar auf die Beziehungen zu Mitmenschen aus. Nichts ist mehr wie es bisher war. Eine radikale Umbruchphase beginnt.

Identitätskrise

Mit dem Eintritt in die Wechseljahre lässt man endgültig die Jugendlichkeit hinter sich. Das führt nicht selten zu einer Identitätskrise. Aber es ist auch die Chance von Annehmen und Akzeptieren, sich öffnen für das was noch kommt. Ein Neues Kapitel aufschlagen, Aufbruch in eine neue Phase? Fragen, die Frau sich jetzt stellt: „Mag ich mein Leben so, wie es ist? Bin ich die, die ich immer glaubte zu sein? Oder Welches Potential schlummert noch in mir und wurde bisher nicht erweckt? Welche Werte will ich in Zukunft leben?“

Stärke und Selbstermächtigung

Sich neu entdecken, auch in der Tiefe. Das kann ein Meilenstein der persönlichen Entwicklung im Erwachsenenalter sein. Eine Wendezeit, in der viele Frauen Ihr Leben selbst in die Hand nehmen, umkrempeln und ordentlich aussortieren, was sie nicht mehr brauchen. Krisen führen dazu, dass wir unseren Hintern hochbekommen. Freiwillig verändern wir ungern etwas. Aber in einer Krise werden wir aus der Komfortzone herausgeschleudert. Und so wird ganz nebenbei unsere Kreativität und unser Selbstvertrauen gefördert. Wir dürfen unsere eigene Stärke und Selbstermächtigung erleben und das mitten im Wahnsinn zwischen Hitzewallung und Gefühlschaos.

Wunsch nach Stille

Aber auch intensive Phasen des Rückzugs, der Wunsch nach Stille, um sich zu sortieren, und in aller Ruhe die Veränderungen verarbeiten, gehören zu dieser Lebensphase. Letztlich geht es darum, bei sich selbst anzukommen und sich ehrlich mit seinen Schattenthemen auseinandersetzen. Wer solche Phasen durchlebt oder bereits hinter sich hat, weiß mit Veränderungen umzugehen. Und das ist gut, denn das Leben ist permanente Veränderung.

Und auch unsere Gesellschaft befindet sich derzeit in einer Art Wechseljahre. Jahrzehntealte Strukturen brechen auseinander, unsere Systeme sind instabil und überholt. Während die neuen Technologien rasant voranschreiten und unseren Alltag komplett revolutionieren, halten viele Menschen noch verzweifelt am alt gewohnten, am Vertrauten fest.

Spannende Zeiten

Sich selbst treu bleiben und die eigene Mitte halten ist nicht immer einfach in solchen Zeiten, aber mit gelebter Achtsamkeit schaffen wir ein stärkeres Bewusstsein für unseren Körper, unsere Gedanken und unsere Emotionen. Wir müssen nicht perfekt funktionieren jeden Tag. Aber es ist schön, zu wissen, dass es Methoden gibt, wie zum Beispiel Yoga oder Meditation, mit deren Hilfe wir leichter durch die Stürme des Lebens kommen. Auf neue spannende Zeiten.

Ihre Antje Künstle