Autorin: Susanne Schönmetz • Dauer: 8 Minuten auch als Podcast •


Auszeit – Yoga findet nicht nur auf unserer Matte statt, er kann überall und immer sein. Mache Achtsamkeit zur Grundhaltung des Geistes und Routine, die sich wie ein roter Faden durch das Erleben deines Tages zieht.

Ausschalten

Nimm dir Auszeiten von der äußeren Welt. Zum Beispiel in Form von Mini-Meditationen im Alltag. Unabhängig von Ort, Zeit und Haltung kannst du überall und jederzeit praktizieren. Im Liegen, Sitzen oder Stehen. Nur wenige Minuten Innehalten, immer wieder in den Alltag eingebaut. Auszeit

Entlang des Tages

Morgens noch im Bett gleich nach dem Aufwachen – den Tag bewusst beginnen. In einer kleinen Arbeitspause oder nach der Arbeit um den Feierabend einzuläuten und etwas Abstand zum Tag zu gewinnen. Praktiziere diese Übung auch (gerade) wenn du dich gestresst fühlst, wenn du den Überblick verlierst, starke Emotionen in dir aufsteigen und vor oder nach schwierigen Gesprächen und Situationen.

Kurze Dauer – enorme Wirkung!

Bspw. eine kurze Meditation die nicht viel Zeit in Anspruch nimmt, also gerade für Menschen geeignet ist, die einen engen Zeitplan haben und gerade deshalb chronisch unter Stress leiden.

Der Rhythmus muss stimmen

Unserem Atem mangelt es im vollgepackten und umtriebigen Alltag oft an Tiefe und Rhythmus. Doch eine gleichmäßige, tiefe und bewusste Atmung versorgt nicht nur unseren Körper optimal mit Energie, er beruhigt auch unseren Geist. Warum also nicht statt der Kaffee- oder Zigarettenpause eine Atempause machen. Auszeit

Für diese folgende Mini-Meditation solltest du dir 3 Minuten Zeit nehmen.
Richte dich bequem im Sitzen, Stehen oder im Liegen ein. Finde eine Position in der du dich entspannt und aufmerksam fühlst. Wenn es dir möglich ist schließe deine Augen um die Konzentration zu unterstützen. Atme durch die Nase ein und aus.

Und für die nächsten Schritte nimm dir jeweils 1 Minute Zeit.

Schritt 1:

Komm an im gegenwärtigen Moment und frage dich „Wie geht es mir jetzt? Welche Gedanken sind gerade präsent, welche Gefühle bewegen mich und welche Körperempfindungen kann ich spüren? Bleib dir selbst zugewandt, vollkommen offen für alles was kommen möchte.

Schritt 2:

Richte nun deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem. Lasse den Atem ganz natürlich fließen, so wie er jetzt gerade kommen und gehen will. Beobachte jede Phase deines Atems. Verweile dort während der ganzen Länge der Einatmung, der Ausatmung und den Atempausen. Auszeit

Schritt 3:

In einem weiteren Schritt versuche deinen Atem zu entspannen. Lasse ihn weit und weich werden. Lass ein inneres Lächeln entstehen – es wird dich dabei unterstützen. Spüre dann wie dein ganzer Körper atmet und stell dir vor wie jede Zelle deines Körpers atmet und neue, frische Energie aufnimmt.

Um die Übung zu beenden nimm noch einen tiefen Atemzug und öffne deine Augen. Auszeit

Manchmal wähle ich für Schritt 3 die Bauchatmung. Sie hilft mir, schnell „vom Kopf in den Körper“ zu kommen und mein ganzes System kommt zur Ruhe. Ich lege die Hände auf meinen Bauch – entspanne ihn bewusst und lasse ihn ganz weich werden.

Ich lade damit meinen Atem ein in den Bauch zu fließen – ganz von alleine – ohne Anstrengung oder Druck und ganz allmählich wird er tiefer und ruhiger. Ich beobachte wie der Atem ein- und wieder ausströmt und wie sich mit jeder Einatmung meine Bauchdecke hebt – und mit jeder Ausatmung wieder senkt. Nicht mehr und nicht weniger.

Fühl dich also frei so zu meditieren, wie es zu dir passt. Baue solche Mini Meditationen in deinen Tag ein. Wiederhole dieses Innehalten im Alltag, um wieder zu dir zu kommen, um im Hier und Jetzt anzukommen, mehr zu sein als immer nur zu tun, um dich mit der inneren Stille zu verbinden.

Du sagst: Keine Zeit! Es geht noch kürzer. Nimm dir eine Minute, in der du nichts tust – außer atmen. Achte nur auf die Empfindungen, die der ein- und strömende Atem in deinem Körper erzeugt.

„Es ist und bleibt ein Glück, vielleicht das höchste, frei atmen zu können“ – Theodor Fontane

Versuche es doch einfach mal – du wirst staunen.

Susanne Schönmetz