Autorin: Andrea Weber • Dauer: 5 Minuten • 


Es sind Sommerferien und Reisezeit und ich möchte zu einer kurzen Reise in die Vergangenheit einladen – von Luoyang nach Münsingen.

Zuerst gehen wir zurück ins 6. Jahrh. v. Christus zu Laotse

Er lebte zu einer Zeit mit Unruhen und Kriegen. Der Legende nach war Laotse Archivar und verließ seine Heimat in Richtung Westen. Als er am Grenzpass ankam, wurde er vom Grenzbeamten aufgefordert, sein Wissen zu hinterlassen. Daraufhin verfasste er das Dao Te King, das 81 kurze Texte beinhaltet, die viele Übersetzer bis heute beschäftigt.

Unsere weitere Reise geht ins 6. Jahrh. n. Christus:

Bodhidharma, ein buddhistischer Mönch reist von Indien nach China. Es gibt viele Legenden über und mit Bodhidarma, woher er kam, in welchem Alter er diese Reise machte. Manches davon ist teilweise gesichert.
Eine Geschichte erzählt die Begegnung mit Kaiser Wu von Liang, der sehr belesen war und dem Buddhismus förderte. Der Kaiser fragte Bodhidharma: „Was ist das erste Prinzip der heiligen Lehren?“ Bodhidharma sagte: „Leere, keine Heiligkeit.“ „Wer steht da vor mir?“ „Ich weiß es nicht.“ Der Kaiser verstand nicht, was er meinte. Daraufhin überquerte Bodhidharma den Fluss und ging in das Land Wei. Er meditierte 9 Jahre mit dem Gesicht zur Wand und um nicht einzuschlafen, riss er sich selbst die Augenlider aus. Aus seinen Augenlider sollen die ersten Teepflanzen gewachsen sein.

Was haben nun Bodhidharma und Laotse gemeinsam?

Beide sind mit dem Beginn von wichtigen Ereignissen verbunden, Bodhidharma gilt als der Begründer des Chan-Buddhismus, als erster Patriarch des Zen und Laotse als Begründer des Taoismus. Über beide werden Geschichten erzählt, von denen man nicht weiß, ob sie so geschehen sind, denn historische Fakten sind gering bzw. fehlen. Heute geht man davon aus, dass das Dao Te King nicht von Laotse geschrieben wurde, sondern erst im 4. Jht. entstand und verschiedene Autoren hatte und Laotse nicht existiert hat. Zu Bodhidharma gibt es einige gesicherten Hinweise.

Was hat das alles nun mit diesem Blog aus Münsingen im 21. Jahrh. zu tun.

Verfolgen wir die Reise des Chan (Zen) weiter, das Bodhidharma vom Westen nach China brachte und dort mit dem Taoismus Kontakt hatte, wodurch es Anpassungen erfuhr, dann gelangen wir nach Japan. Auch dort erfolgten weitere Anpassungen durch den Kontakt mit der japanischen Kultur. Von Japan aus ging es dann weiter in den Westen, wo Jon Kabat-Zinn ihm begegnete, der durch diese Begegnung und seinen Erfahrungen mit Zen, Vipassana und Yoga das MBSR Programm entwickelte.

Und über das MBSR Programm geht die Reise weiter ins 21. Jahrh. nach Münsingen zu Thomas Schönmetz und dem Blog „8samkeit4life“

Und hier ist die kurze Reise durch die Jahrhunderte zu Ende.

Ihre  Andrea Weber